Das Internet ist die größte Filiale
Verstädterung und Netz-Banking fordern auch Raiffeisen heraus.
Summe dem Eigenkapital zuführen, könnten wir Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden vergeben.“
Der Generaldirektor räumt freilich ein, dass dafür momentan gar nicht genügend Kreditnachfrage bestehe. Jedoch könne bei anspringender Konjunktur die Nachfrage steigen und sich dann eine „schwierige Schere“ergeben. Die jüngsten, eher düsteren Prognosen vom Weltwirtschaftsforum in Davos – dort war zu hören, es stehe eine womöglich ärgere Finanzkrise als 2007 bevor – mag Schaller nicht teilen: „Ich bin nicht der Meinung, dass wir vor einer Finanzkrise stehen. Ich kritisiere aber, dass die, die damals die Blase ausgelöst haben, in die alten Verhaltensmuster zurückgefallen sind.“
Gemeint sind die internationalen Investmentbanken. Schaller betont, diese könne man nicht mit den heimischen Regionalbanken vergleichen: „Unser Geschäftsmodell ist völlig anders. Es ist darauf aufgebaut, dass wir
Sparer sind mit den Geldinstituten unzufrieden, man bekommt nichts mehr für sein Geld. Spüren Sie das auch bei Ihren Kunden? MARTIN SCHALLER: Wir spüren natürlich, dass das Zinsniveau bei den Sparern nicht auf Gegenliebe stößt. Ich glaube aber, die Mehrheit versteht, dass das nicht daran liegt, dass die Banken nicht mehr zahlen wollen. Die EZB hat die Leitzinsen de facto auf null gesetzt. Umgekehrt sind die Zinsen für Kreditnehmer auch sehr weit unten, auf einem historischen Tiefststand. Das soll die Konjunktur beleben, indem der private Konsum und die Investitionen angekurbelt werden.
Österreich ist kein Land der wagemutigen Geldanleger. Ist die Risikobereitschaft in den vergangenen Jahren gestiegen? SCHALLER: Würde ich nicht sagen. Aufgrund der tiefen Zinsen ist es aber so, dass die Anleger mehr Interesse an anderen Anlageformen haben. Über das eigene Risikoanspruchsniveau hinauszugehen ist nie gut. Es ist immer alles vom Veranlagungshorizont, der Risikobereitschaft und der Liquidität abhängig.
Die Bankenlandschaft ist in Bewegung, die Bank Austria spart massiv. Werben Sie Kunden ab? r“SCHALLER: Ich möchte nicht über Mitbewerber alle“sprechen. Wir als Regionalbank sind aber anders zu sehen als internationale Konzernbanken. Unser Erfolgsprinzip ist die Nähe zum Kunden. Das heißt nicht, dass wir unsere Strukturen nicht weiterentwickeln. Die Bevölkerung wandert in die Ballungsräume, die größte Bankstelle ist mittlerweile das Internet.
Ab Herbst soll es den Rechtsanspruch auf ein Basiskonto für alle geben. SCHALLER: Das ist auch ein Thema, wo ich mir nicht sicher bin, ob die Rechtsinterpretation eine glückliche ist. Das stellt ja quasi einen Kontrahierungszwang dar. Wir haben in der Steiermark mehr als 800.000 Kunden. Am Ende des Tages sollte man selbst darüber bestimmen können, mit wem man Verträge eingeht. Ich zweifle, ob ein Kontrahierungszwang der richtige Weg ist.
Sncihcahlletr
zsuimn„