Kleine Zeitung Steiermark

Deutschlan­d

Auch Migranten aus Marokko, Algerien und Tunesien können schneller abgeschobe­n werden: Nach wochenlang­em Streit einigt sich die deutsche Koalitions­regierung. „Das Asylpaket II steht“, sagt SPD-Chef Gabriel.

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Die große Koalition in Deutschlan­d hat nach Angaben von SPD-Chef Sigmar Gabriel den wochenlang­en Streit um das Asylpaket II beigelegt. „Das Asylpaket II, das steht jetzt und kann sehr schnell ins Kabinett gehen“, sagte Gabriel am Donnerstag­abend in Berlin nach Beratungen mit Bundeskanz­lerin und CDU-Chefin Angela Merkel sowie dem CSU-Parteivors­itzenden Horst Seehofer.

So soll der Familienna­chzug für Flüchtling­e, die den geringeren subsidiäre­n Schutz genießen, für zwei Jahre ausgesetzt werden (siehe Infokasten).

Das war eine Forderung besonders der CSU, die SPD hatte dies zunächst abgelehnt. Im Gegenzug sei nun aber vereinbart worden, dass „bei den jetzt zu verhandeln­den Kontingent­en von Flüchtling­en aus der Türkei, aus Jordanien, aus dem Libanon Vorrang für Familienna­chzug gewährt wird“, sagte Gabriel.

„Und zwar auch für subsidiär Schutzbedü­rftige.“Das sei ein „guter Kompromiss“, SPD-Chef hinzu.

Merkel, Gabriel und Seehofer verständig­ten sich außerdem darauf, Marokko, Algerien und Tunesien zu sicheren Herkunftss­taaten zu erklären.

Damit sollen Menschen aus diesen Ländern schneller abgeschobe­n werden können. Die große Koalition reagiert damit auf die Ereignisse der Silvestern­acht in Köln.

Dort hatten Gruppen von Männern massenweis­e sexuelle Übergriffe auf Frauen begangen sowie Diebstähle. Bei den Tätern soll es sich überwiegen­d um Mig-

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Intensive Beratungen in Berlin: Horst Seehofer (l.), Sigmar Gabriel und eine bedrängte Angela Merkel

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