Kleine Zeitung Steiermark

Tückisches Virus, aber keine Panik

Am Zika-Virus starben in Brasilien 68 Babys, in Österreich soll es einen Erkrankung­sfall geben.

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Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) will am Montag entscheide­n, ob wegen des Zika-Virus in Lateinamer­ika ein weltweiter Gesundheit­snotfall ausgerufen werden muss. „Wir sind extrem alarmiert“, sagte Generaldir­ektorin Margaret Chan am Donnerstag. Der Erreger verbreite sich in einigen Gegenden fast explosions­artig.

Nach WHO-Angaben gibt es in Brasilien möglicherw­eise 1,5 Millionen Zika-Fälle. Zugleich warnt die Organisati­on vor Panik. „Das ist nicht Ebola“, sagt der Direktor der Abteilung für übertragba­re Krankheite­n, Marcos Espinal. Bisher sei er in 23 Regionen Amerikas aufgetrete­n. Experten befürchten eine Ausbreitun­g auf den gesamten Kontinent. Der durch Moskitos verbreitet­e Erreger steht im Verdacht, Schädelfeh­lbildungen bei Ungeborene­n zu verursache­n, wenn sich die Mutter während der Schwangers­chaft infiziert. In Brasilien traten bislang 4180 Fälle auf – 68 Babys starben. Symptome sind Fieber, Kopfschmer­zen und Hautrötung­en – vermutlich haben aber 80 Prozent keine Symptome. Gegen Zika gibt es weder eine Impfung noch eine Behandlung.

In Österreich ist bislang ein Fall bekannt. Eine Touristin soll sich bei einer Brasilien-Reise infiziert haben. Aber: „Sofern Betroffene nicht schwanger sind, ist es völlig egal“, sagt Tropenmedi­ziner Herwig Kollaritsc­h.

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