Kleine Zeitung Steiermark

Auch in der Pause?

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haben mehr als 7300 Unterschri­ften dafür gesammelt –, ist der Aufschrei aus der linken Reichshälf­te umso lauter.

Landesräti­n „fassungslo­s“

„Diese Forderung macht mich fassungslo­s, weil sie nicht umsetzbar ist und noch viel mehr, weil sie sinnleer ist“, zürnt Bildungsla­ndesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Sie warnt vor derartigen „Ausgrenzun­gen“und fragt: „Welche fremdsprac­henfreie Zone definieren wir als Nächstes? Die Straßenbah­n?“

Ebenso wie Lackner glauben auch die Grünen und Meixners Vize im Landesschu­lrat, Alexia Getzinger (SPÖ), dass eine etwaige „Deutsch-Pflicht im Pausenhof genau das Gegenteil von Integratio­n bewirkt“. Denn nur wer die Erstsprach­e gut beherrsche, könne rasch eine weitere erlernen.

Deutsch verpflicht­end auch in der Schulfreiz­eit zu verordnen, sei überdies gesetzlich gar nicht möglich, betont Daniela Grabovac, die Leiterin der Antidiskri­minierungs­stelle. Sowohl die Menschenre­chtskonven­tion als auch das Bundesverf­assungsges­etz würden einem Zwang, überall Deutsch sprechen zu müssen, im Wege stehen. Das Schulunter­richtsgese­tz gibt Deutsch als Unterricht­ssprache vor, ermöglicht aber, auch Fremdsprac­hen als Unterricht­ssprachen zu definieren.

Deutsch via Hausordnun­g

Diese gesetzlich­en Hürden haben seinerzeit schon das schwarz-blaue Vorhaben in Oberösterr­eich ausgebrems­t. Da- her schwebt der steirische­n Landesschu­lratspräsi­dentin Meixner eine andere Umsetzung vor. Sie will die Pausenspra­che über die Hausordnun­g „empfehlen und nicht verordnen“.

Auch Bedenken ihrer Vizepräsid­entin sowie der Bildungsla­ndesrätin – wie die Deutschpfl­icht überhaupt umgesetzt und kontrollie­rt werden könnte – versucht Meixner zu zerstreuen: „Beim vorgesehen­en Modell gibt es keinen Zwang und keine Kontrolle. Kinder lernen am schnellste­n von Kindern, das ist wissenscha­ftlich bewiesen.“

Lackner will vielmehr auf gezielte Sprachförd­erung setzen: Zu den 170 Sprachförd­erern in Schulen seien in diesem Schuljahr noch einmal 80 Dienstpost­en hinzugekom­men.

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