Kleine Zeitung Steiermark

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Auch wenn einem der Name nichts sagt: Ben Collins ist weltberühm­t. Der Mann, der sieben Jahre lang der Stig bei „Top Gear“war, im Interview.

- I NTERVIEW: KARIN RIESS

Neben Darth Vader aus „Star Wars“zählt der Stig aus der BBC-Fernsehsho­w „Top Gear“zu den wohl berühmtest­en Helmträger­n der Welt. Aber wenn Ben Collins das Vollvisier und den weißen Rennanzug nicht anhat, dann erkennen ihn nur eingefleis­chte Fans. Der Brite genießt, dass es keinen Medienrumm­el um seine Person gibt. Und das, obwohl er sieben Jahre lang in der Kultsendun­g neben Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May den „zahmen“, mysteriöse­n Rennfahrer Stig spielte. Millionen Fans rätselten über die wahre Identität des weißen Ritters, der mit den Testwagen die schnellste­n Rundenzeit­en in den Asphalt der Rennstreck­e in Dunsfold brannte. Aber erst nach seinem Ausstieg im Jahr 2010 lüftete er das Geheimnis.

Wie war es, einer der berühmtest­en Rennfahrer der Welt zu sein, und niemand hat davon gewusst? BEN COLLINS: Perfekt. So ein Job beim Fernsehen macht Spaß: Die vielen verschiede­nen Autos auf der Rennstreck­e, die vielen verschiede­nen Menschen, keine zwei Tage sind da gleich. Ein Traumjob. Und ich konnte nach der Arbeit einfach nach Hause gehen und hatte meine Ruhe.

Wie lange hatten Sie Zeit, die Autos für „Top Gear“zu testen? COLLINS: Wenn man für das Fernsehen arbeitet, muss alles schnell gehen. Ich musste mich schnell an die Autos gewöhnen, weil ich für jeden Hersteller das Beste he- rausholen wollte. Das Filmen für einen Beitrag hat etwa eine Stunde gedauert, die Rundenzeit­en waren in zehn Minuten erledigt.

Haben Sie ein Lieblingsa­uto? COLLINS: Ja, den Porsche Carrera GT. Er ist nicht einfach zu fahren und ich habe mich bei „Top Gear“damit ziemlich lächerlich gemacht, weil ich mich an derselben Stelle zwei Mal eingedreht habe. Der V10 hat viel Power und weil die Karosserie so steif ist, berührt man mit dem Fuß unabsichtl­ich das Gaspedal, wenn man über eine Unebenheit fährt. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, ist der Porsche so präzise wie ein Skalpell.

Welches Auto fahren Sie im Alltag? COLLINS: Ich fahre einen VW-Bus. Wir haben drei Kinder, also brauchen wir einen. Das ist nicht so aufregend. Aber ich darf beruflich so viele tolle Autos fahren, dass ich nicht neidisch auf andere bin. Außer, wenn ich einen V10 vorbeifahr­en höre. Ohne Helm getarnt. Ben Collins hat den weißen Rennanzug des Stig 2010 an den Haken gehängt Ben Collins, geboren 1975 in Bristol, begann seine Rennfahrer­karriere 1994. Zwischen 2003 und 2010 arbeitete er bei der BBC-Show „Top Gear“als mysteriöse­r Rennfahrer „The Stig“. Als Stuntfahre­r ist er unter anderem in „James Bond“zu sehen, zuletzt in „Spectre“.

Hat Ihre Familie gewusst, dass Sie der Stig sind? COLLINS: Nur meine Frau.

Auch nach ein paar Bier haben Sie sich nicht verplapper­t? COLLINS: Nein. Wobei: Vor meinem Abschied von „Top Gear“habe ich unser Kindermädc­hen darauf vorbereite­t, dass es Medienrumm­el geben wird. Und sie hat gesagt: „Ich weiß. Das Baby hat es mir gesagt. Daddy ist der Stig.“Meine Tochter war damals zwei Jahre alt. Ich habe bis heute keine Ahnung, woher sie das gewusst hat.

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