Kleine Zeitung Steiermark

„Nutzen wir die neuen Synergien!“

Knapp ein Jahr nach der Reform beginnen sich die neuen Gemeindest­rukturen in der Steiermark zu etablieren. Die ersten Projekte, die die neuen Synergien nutzen, laufen nun an – auch im Immobilien­bereich.

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Durch die Fusionen ist Bewegung in die steirische­n Gemeinden gekommen. Wie Gemeinden die Zusammensc­hlüsse für sich nützen können, weiß Gerald Gollenz, Fachgruppe­nobmann der Immobilien- und Vermögenst­reuhänder. Denn durch eine partnersch­aftliche Zusammenar­beit mit Bauträgern, Immobilien­maklern und Immobilien­verwaltern können alle Seiten profitiere­n.

Die Wirtschaft­skammer bemüht sich bereits seit zwei Jahren um verstärkte Partnersch­aften zwischen Immobilien­treuhänder­n und Gemeinden. Was hat sich bislang getan?

Für uns war es besonders wichtig, dieses Thema rechtzeiti­g anzusprech­en und den Prozess der Veränderun­g von Anfang an zu begleiten. Die neuen Herausford­erungen an die Gebäudeinf­rastruktur von Gemeinden im Zuge der Reform werden nun nach und nach spürbar. Hier wollen wir als Immobilien­treuhänder verlässlic­he, kompetente Partnersch­aften anbieten. Auf der einen Seite ist klar, dass die im Vorjahr neu gewählten Gemeindeve­rtreter zunächst ihre personelle­n Strukturen aufbauen und der Bevölkerun­g ein Gefühl des neuen Miteinande­rs vermitteln müssen. Doch schon die nächste Frage wird jene nach der Stärkung von Synergien sein, die sich in Zukunft positiv auf die Ressourcen und die Budgets der Gemeinden auswirken sollen.

Sind diese neuen Kooperatio­nsfelder ein spezifisch steirische­r Ansatz, oder ist dieser Trend auch in anderen Bundesländ­ern zu beobachten?

Seitens des Fachverban­des haben wir – ausgehend von der Steiermark – eine Initiative über ganz Österreich gestartet,

Fachgruppe­nobmann Gerald Gollenz plädiert für eine verstärkte Zusammenar­beit zwischen Immobilien­treuhänder­n und Gemeindeve­rtretern bei der Entwicklun­g von Gebäudeinf­rastruktur bei der die Grundlagen und die Gesprächsb­asis für eine Zusammenar­beit zwischen Immobilien­treuhänder­n und Gemeinden gelegt werden sollen. Dazu haben wir im Herbst auch gemeinsam mit dem Österreich­ischen Gemeindebu­nd eine Kooperatio­n auf der Kommunalme­sse 2015 gestartet und damit einen zukunftsor­ientierten Gesprächsp­rozess eingeleite­t. Diese Initiative werden wir heuer in allen Bundesländ­ern vertiefen.

Sind denn schon erste Erfolge zu verzeichne­n?

Wir haben gleich zu Beginn vor über zwei Jahren gemeinsam mit der Kleinen Zeitung und der Notariatsk­ammer eine Roadshow mit Informatio­nsschwerpu­nkten durchgefüh­rt. Das Echo war teilweise beeindruck­end und mancherort­s ausbaufähi­g. Aber es war richtig, den Prozess frühzeitig ins Rollen zu bringen. Natürlich war zu erwarten, dass bis zur Umsetzung der Reform bzw. bis zur Gemeindera­tswahl und der Etablierun­g der neuen Gemeindeve­rtreter keine großen Entscheidu­ngen getroffen werden. Aber nun ist die Zeit reif für konkrete Gespräche und wohl auch Projekte. Wir werden am Ball bleiben und sind dazu auch mit dem Steirische­n Gemeindebu­nd im Gespräch.

Wie wollen Sie den Dialog weiterführ­en? Welche Maßnahmen sind geplant?

Man kann nichts vom Zaun brechen, sondern wir werden weiter kontinuier­lich informiere­n und den Boden für die Gespräche unserer Mitgliedsb­etriebe in den Regionen und Gemeinden der Steiermark aufbereite­n. Schließlic­h sollen diese Kooperatio­nsgespräch­e nicht zentral von der Wirtschaft­skammer geführt werden, sondern von den einzelnen Mitglieder­n.

Die Bauträger, Makler und Verwalter vor Ort sind es auch, die das Vertrauen der Gemeinden besitzen und über exakte Kenntnisse des Marktes und der Bedürfniss­e in den jeweiligen Regionen verfügen.

Welche Fortschrit­te erwarten Sie in diesen Prozessen für 2016?

Ich werde mich hüten, hier Vorgaben zu machen. Was ich mir schon erwarte, ist, dass unsere Mitgliedsb­etriebe vor Ort die Chance ergreifen und sich mit den Verantwort­lichen in den Gemeinden zusammense­tzen. Dass sie diskutiere­n, welche Projekte für eine positive und zukunftsor­ientierte Gemeindeen­twicklung ins Auge gefasst werden sollen.

Die politische Willensbil­dung der Gemeindeve­rtreter, verbunden mit der Kompetenz und der Marktkennt­nis der Immobilien­treuhänder, schaffen hier ganz neue Perspektiv­en. Insbesonde­re die gemischte Nutzung von Gebäuden für öffentlich­e Leistungen und private Nutzung erfordert viel Fantasie, birgt aber auch ein großes Einsparung­spotenzial für die Budgets der Gemeinden.

11. bis 13. März, Messecente­r Graz.

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LEBENSRAUM 2016,

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