Melzer bleibt für Federer
Roger Federer unterlag im Halbfinale der Australian Open gegen Novak Djokovic in vier Sätzen. Jürgen Melzer bleibt so der Einzige, der den Serben nach 0:2-Satzrückstand besiegte.
Duelle zwischen Novak Djokovic und Roger Federer haben immer einen Finalcharakter. Auch dann, wenn sie wie diesmal bei den Australian Open bereits im Halbfinale aufeinandertreffen. Bei allem WeltklasseTennis, das die beiden Granden regelmäßig abliefern, sollte auch die direkte Bilanz (22:22) für Spannung sorgen. Und doch lautete es am Ende wieder 6:1, 6:2, 3:6, 6:3 – aus Sicht von Djokovic. Keine Überraschung.
„Unfassbar gespielt“
Seit dem Halbfinal-Erfolg in Wimbledon 2012 hat Federer den Serben bei einem Grand-SlamTurnier nicht mehr besiegen können – zuletzt verlor er sogar drei Mal in Folge in einem Endspiel (Wimbledon 2014, 2015 und US Open 2015). Und die Nummer eins der Weltrangliste legte auch diesmal wie aus der Pistole geschossen los. Nach 54 Minuten stand es 2:0 in Sätzen. „Ich habe in den ersten beiden Sätzen unfassbar gespielt. Aber das ist gegen Roger notwendig. Es war ein Kampf“, sagte Djokovic.
Federer bäumte sich aber noch einmal auf. Im dritten Satz lieferte er seinem Widersacher ein Duell auf Augenhöhe. Mit einigen Zauberbällen brachte der Schweizer die 15.000 Zuseher in der Rod-Laver-Arena zum Ausrasten – der 6:3-Satzgewinn war die logische Folge.
Alle, die in diesem Moment von einer großen Aufholjagd geträumt hatten, wurden enttäuscht. Denn Djokovic drehte nach einer zehnminütigen Pause, in der das Dach des Stadions geschlossen wurde, wieder auf. Die Vorentscheidung gelang mit dem Break zum 5:3. Nach 2:19 Stunden servierte Europas Sportler des Jahres 2015 aus und stellte im „head-to-head“auf 23:22.
Federer nahm die Niederlage enttäuscht zur Kenntnis. „Ich hatte einen Plan, aber Novak hat einfach extrem gut gespielt“, sagte der 34-jährige Rekord-GrandSlam-Sieger, der weiter bei 17 Triumphen hält. „Ich hätte mir gewünscht, dass ich diesmal ein bisschen besser gespielt hätte. Aber so war Novak einfach zu stark.“