Kleine Zeitung Steiermark

Abschaffun­g der Pflicht hat sich bewährt

Deutsche Bundeswehr findet genug Freiwillig­e. Mehrheit gegen Pflicht.

- DER ZAUN STEHT

ben. An die 70 Freiwillig­e werden im März eine Kompanie an der Grenze als Milizsolda­ten verstärken. Viele im Heer hätten gerne früher auf diese Ressourcen zugegriffe­n. „Ohne viel Bauchweh würde ich meine Rekruten im vierten oder fünften Monat hinschicke­n“, sagt ein Truppenkom­mandant. Voraussetz­ung dafür BERLIN. Der Zustand der deutschen Bundeswehr ist delikat. Das haben zahlreiche Skandale und auch offizielle Berichte in den vergangene­n drei Jahren freigelegt. Der Zustand der Truppe im Nachbarlan­d ist aber nicht auf die Abschaffun­g der Wehrpflich­t zurückzufü­hren, sondern auf die mangelnde Ausrüstung. Denn die Bundeswehr scheint seit der Abschaffun­g des Pflichtdie­nstes attraktiv wie nie. Laut Verteidigu­ngsministe­rium haben sich die Befürchtun­gen nicht erfüllt, man werde zu wenige Freiwillig­e finden. Im vergangene­n Jahr konnte die Bundeswehr bei der Rekrutieru­ng von Zeitsoldat­en sogar 97 Prozent des Bedarfs decken. Das sei nach Angaben des Bundesmini­steriums im Berliner Bendlerblo­ck das beste Ergebnis bei der Nachwuchsg­ewinnung seit dem Jahrtausen­dwechsel. Jeder Vierte der gut 106.000 Bewerber wurde im Vorjahr angenommen, immerhin 16 Prozent der Bewerber waren weiblich. Der Anteil der Frauen, die seit Abschaffun­g der Wehrpflich­t im Jahr 2012 ihren freiwillig­en Dienst in der Bundeswehr leisten, hat sich damit nahezu verdoppelt.

Aktuell gehören dem deutschen Heer 177.100 aktive Soldaten an. Die 2010 eingeleite­te Reform der deutschen Landesvert­eidigung sieht 185.000 Soldaten vor. Allerdings fordert der Bundeswehr­verband schon seit Langem eine Aufstockun­g dieser Maßgabe angesichts der verstärkte­n Aufgaben Deutschlan­ds bei der Friedenssi­cherung und -schaffung weltweit.

Die Deutschen sind laut aktueller Umfrage auch mehrheitli­ch gegen die Wiedereinf­ührung des Pflichtdie­nstes.

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