Dübelkönigs
zu dunkel war, um seine Tochter zu fotografieren, koppelte Fischer sein Blitzlichtgerät an den Verschluss der Kamera und synchronisierte damit die Auslösung des Blitzes. Das Patent wurde von Agfa gekauft und ermöglichte Fischer den Aufbau seiner 1948 gegründeten Fischerwerke in seinem Heimatort. Von seiner Tochter hat sich Fischer entzweit. Margot fühlte sich um Ausbildung und Familienerbe betrogen und führte seit 1999 einen Kleinkrieg gegen ihren Vater.
Der große Durchbruch
Berühmt wurde Fischer mit dem kleinen, grauen Plastikdübel. Bevor er 1958 mit dieser Erfindung für Furore sorgte, mussten für Verankerungen große Löcher in die Wand gebohrt und wieder zugespachtelt werden – nun reicht oft ein kleines Loch. Die Technik wird auch bei der Heilung von Knochenbrüchen angewandt.
Mitte der 1960er-Jahre entwickelte Fischer den Baukasten „Fischertechnik“, eine Art Lego für künftige Ingenieure. Er war überzeugt davon, dass Technikbegeisterung in jungen Jahren beginnt. Eine seiner neuesten Ideen, ein kompostierbares und essbares Kinderspielzeug aus Kartoffelstärke („FischerTiP“), hat viele junge Fans.
Obwohl Fischer bereits 1980 die Unternehmensführung an seinen Sohn Klaus abgegeben hatte, stand er selbst noch bis vor Kurzem täglich in der Werkstatt. Als er zu seinem 95. Geburtstag gefragt wurde, ob er noch etwas erfinden will, sagte er: „Das steht in den Sternen.“Mit dem, was er erreicht hatte, war er zufrieden.