Es blieb bei Märschen
Gewaltexzesse und heftige Zusammenstöße blieben aus: Die Kundgebungen rund um den Akademikerball in der Wiener Hofburg verliefen gestern Abend ohne gröbere Zwischenfälle.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre hatte man sich auf dramatische Ereignisse vorbereitet; die Demonstrationen und Protestmärsche gegen den „Akademikerball“in der Wiener Hofburg, so die Befürchtung, könnten auch heuer wieder gewaltbereite Menschen aus der linken Anarchoszene anlocken. Die Bilder von Ausschreitungen und zerstörten Auslagen vor zwei Jahren sind noch allzu präsent.
Und so wurde gestern Abend nicht nur die Wiener Innenstadt großflächig zur gesperrten Hochsicherheitszone erklärt, die Polizei setzte bis zu 2800 Beamte ein, um eine Eskalation zu verhindern. Das und der Umstand, dass offensichtlich organisierte gewaltbereite Gruppen nicht mitmachten, ließ den Abend weitgehend ohne Zwischenfälle verstreichen.
Zwischen 5000 – laut Polizeischätzung – und 8000 – laut Organisatoren – Demonstranten waren in die Innenstadt gekommen und hatten sich ab etwa 17 Uhr vor der Uni versammelt. Dieser Zug, der von der „Offensive gegen rechts“organisiert worden war, setzte sich nach einigen Ansprachen träge in Bewegung. Unübersehbar stand der Marsch auch im Zeichen der Flüchtlingskrise. Auf Plakaten war etwa zu lesen: „Geflüchtete willkommen! FPÖ vertreiben. Flüchtlinge bleiben“. Auch mit Sprechchören machten die Demonstranten auf ihre Anliegen aufmerksam: „Say it loud and say it clear, refugees are welcome here“, schallte es vor der Universität auf der Ringstraße. Die Organisatoren der
Polizeieskorte: Kritik an künstlichen Engstellen
Die Ballgäste blieben unbehelligt Demo forderten in ihren Anfangsreden ein Ende des Akademikerballs in der Wiener Hofburg: „Burschenschafter raus aus der Hofburg“, lautete ein Slogan.
Polizei mit Kamerateams
Wie angekündigt setzte die Polizei diesmal insgesamt 29 Kamerateams ein, die den Zug und vor allem einzelne Demonstranten offensiv filmten. Obwohl bei Demonstrationen ein Vermum- mungsverbot herrscht, waren im Kreis der Demonstranten auch etwa 100 bis 150 Vermummte zu finden – der Verdacht lag nahe, dass sie dem berüchtigten „Schwarzen Block“angehören. Brenzlig schien es an Stellen zu werden, an denen der Marsch künstlich angelegte Engstellen – diese Maßnahme erregte vielfach Kritik – oder enge Gassen passieren musste. An diesen Stellen trafen Beamte und Demonstranten