Wie werde ich gesund alt?
DR. EDERER: Im Grunde sollten wir nicht von „Anti-Aging“, sondern von „Better-Aging“sprechen, denn es gibt kein Mittel gegen das Älterwerden an sich. Wer das verspricht, sagt nicht die Wahrheit. Es kommt auch nicht so sehr darauf an, wie alt man wird, son- dern wie man alt wird. Schon der Philosoph Seneca meinte dazu treffend: „Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht. Dass ich aber, solange ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.“
Und das sicherste Mittel, im Alter fit zu bleiben, ist regelmäßige körperliche Betätigung, auch im Sinne von Sport, wenn auch nicht unbedingt Leistungssport. Denn es ist unbestritten, dass Sport einen positiven Einfluss auf den Alterungsprozess hat und regelmäßige Bewegung die Lebenserwartung und vor allem die Lebensqualität steigert. Dabei zählt nicht nur die sportliche Betätigung in jungen, sondern auch in älteren Jahren. Man bleibt nicht nur körperlich fit, sondern erzielt auch einen positiven Effekt auf die geistigen Leistungen, das Immunsystem und das Gemüt.
Um den altersbedingten Leistungsabbau zu verzögern, eignet sich am besten eine Kombination aus Ausdauersport (Walken, Laufen, Fahrradfahren, Schwimmen) und Muskelkrafttraining. Ausdauertraining wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel aus und hilft, Stress abzubauen. Mit gezieltem Muskelkrafttraining kann man das Knochen- und Knorpelwachstum an- kurbeln und Muskelverlust und Haltungsschwächen vorbeugen. Außerdem verbessert es die Koordination und Beweglichkeit.
Körperliche Bewegung steigert auch die Ausschüttung von körpereigenen Botenstoffen (Endorphine), die die Stimmung und das Wohlbefinden positiv beeinflussen und somit psychisch ausgleichend wirken. (Gesundheits-) Sport im Alter ist ein „Jungbrunnen“. Kein Medikament wirkt besser und vielseitiger! Ihre Fragen an Kleine Zeitung, Gadollaplatz 1, 8010 Graz oder hausarzt@ kleinezeitung. at werden auf den Gesundheitsseiten beantwortet.