Kleine Zeitung Steiermark

Angeschlag­en ist gefährlich

- TV-TI PPS

Die Geschehnis­se während der Abfahrt in Kitzbühel sind schon wieder eine Woche her – und die Streif wurde ihrem Ruf, die gefährlich­ste Abfahrt der Welt zu sein, wieder einmal gerecht. Auch die Betroffene­n selbst haben sich schon zu Wort gemeldet – und zur Enttäuschu­ng vieler zwar Kritik geübt, aber auch Eigenveran­twortung übernommen. Es mag wie eine Plattitüde klingen: Der Abfahrtssp­ort ist eine Gratwander­ung. Zwischen Sieg oder Niederlage liegt oft nur ein Wimpernsch­lag, eine Bodenwelle. lles dreht sich um die Frage: Erfolgte die Absage zu früh? Zu spät? Hätte man gar nicht starten dürfen? Die Antworten darauf zu haben, gehört zu den schwierigs­ten Aufgaben im Skirennspo­rt. Nicht einmal unter den Athleten würde man zur Einstimmig­keit gelangen, was zu tun ist. Tatsache ist: Markus Waldner und Hannes Trinkl müssen die Entscheidu­ng fällen. Natürlich spielt es eine Rolle, dass 50.000 Menschen im Ziel warten, dass allein in Österreich 1,6 Millionen vor den Schirmen sitzen. Aber das Duo Waldner/Trinkl macht bisher seine Sache sehr gut. Im Nach-

ASkispring­en, Weltcup in Sapporo (live). Tennis, Australian Open, Finale Damen Kerber vs. Williams bzw. Herren-Doppel (live).

Ski alpin, Damen-RTL in Marburg (live). hinein ist man immer schlauer, aber im Moment muss man die Entscheidu­ng den beiden Direktoren überlassen – und sie treffen diese Entscheidu­ngen nach bestem Wissen und Gewissen. Sie sind an Ort und Stelle, sie checken alle Infos, sie stehen unter Druck. Und machen doch vieles richtig. Stürze gehören – leider – zur Abfahrt. Und viele kommen besser denn je zurück. Bester Beweis: das Podium in Kitzbühel, auf dem drei Läufer standen, die alle schon viel durchgemac­ht haben. propos durchgemac­ht: Das hat auch Hannes Reichelt. Seine Entscheidu­ng, schnell wieder auf die Piste zurückzuke­hren, ist für mich nachvollzi­ehbar. Auch mich hat es in meiner frühen Zeit oft aufgeblatt­elt, je schneller ich wieder gefahren bin, umso schneller war der Sturz verarbeite­t. Und nicht ganz fit zu sein, kann sogar schneller machen – weil man mehr auf den Körper als auf den Druck des Siegens hört. Was ich übrigens gar nicht glaube: dass Schmerzmit­tel eine Rolle bei den Stürzen spielen. Da müsste ja im Skisport jeder fallen. Fritz Strobl ( 43), 2002 Olympiasie­ger in der Abfahrt, neun Siege im Weltcup

ASki alpin, Herren-Abfahrt in Garmisch (live).

Rodeln, WM in Königssee (live). Nordische Kombinatio­n, Weltcup in Seefeld (live).

Snowboard, Weltcup in Moskau (live).

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