NeunBuchstabenfür neue Zeitrechnung
Serena Williams trifft heute im Australian-OpenFinale auf Angelique Kerber. Murray im Finale.
TENNIS. Sofern alles nach Plan der US-Amerikanerin läuft, startet heute um die Mittagszeit ihre neue Zeitrechnung. Dafür ist es relativ egal, dass ein Finalsieg der 34-jährigen Serena Williams bei den Australian Open in Melbourne ihr 22. Grand-Slam-Turniersieg wäre und sie mit der Deutschen Steffi Graf gleichgezogen hätte. Auch die 2,4 Millionen US-Dollar würden bei einem kassierten Preisgeld von insgesamt über 74 Millionen USDollar (exklusive Werbeverträge) kaum jucken. Was verbirgt sich also hinter der Verbissenheit der jüngeren WilliamsSchwester? Möglicherweise sind es die neun Buchstaben der magischen Bezeichnung „Grand Slam“(Siege bei allen vier Major-Turnieren innerhalb eines Jahres). Im Vorjahr verpasste Serena Williams die ultimative Tennis-Krone nur um Haa- resbreite. Mit dem überraschenden Finaleinzug von Angelique Kerber steht ihr für den ersten Schritt beim neuen Versuch ausgerechnet eine Deutsche im Weg. Die 28-jährige Kielerin gilt in Duell gegen Williams als krasse Außenseiterin. Denn bis auf Wiktoryja Asarenka blieben ihr am unteren Tableau jegliche gesetzte Spielerinnen erspart. „Serena hat beeindruckend ge- spielt. Ich habe nichts zu verlieren“, konstatiert Kerber, die heute (9.30 Uhr MEZ) als sechste Deutsche in einem GrandSlam-Finale steht.
Djokovic erneut Favorit
Ein Traumfinale steigt hingegen bei den Herren am Sonntag (9.30 Uhr MEZ) in der Rod-LaverArena. Zum Serben Novak Djokovic (setzte sich gegen Roger Federer durch) gesellte sich der Schotte Andy Murray. Wie schon 2011, 2013 und 2015 stehen sich die beiden Kumpels im Finale gegenüber. Vor allem weil Murray im Halbfinale gegen Milos Raonic (CAN) im Fünfsatzkrimi (4:6, 7:5, 6:7(4), 6:4, 6:2) die Nerven behalten hatte. Wie schon in den vergangenen drei Duellen, die Djokovic gewinnen konnte, schlüpft der Titelverteidiger auch heuer in die Favoritenrolle.