Kleine Zeitung Steiermark

Klotzen statt Kleckern

Mit „Der Hauch des Todes“und „Feuerball“setzt ATV morgen ab 20.15 Uhr seine Bond-Sonntage fort. Ein Gespräch mit Produzenti­n Barbara Broccoli.

- I NTERVIEW: LUIGI HEINRICH

BROCCOLI: Natürlich Mexiko mit all den Statisten und den Hubschraub­er-Stunts. Auch Rom war nicht billig. Ebenso die österreich­ischen Schauplätz­e. In euren Alpen haben wir sehr viel Geld ausgegeben.

„Spectre“läuft zwar exzellent, das Kassenerge­bnis von „Skyfall“werden Sie aber wohl nicht erreichen? BROCCOLI: Man kann nicht immer alles übertreffe­n wollen, „Skyfall“war eben ein einmaliger Wurf, da passte vieles zusammen. Was wir immer versuchen, ist, klassische Elemente mit Neuem zu verbinden. Das ist, denke ich, auch bei „Spectre“gut gelungen.

Mit einem österreich­ischen Bösewicht, Christoph Waltz. War der von Anfang an eingeplant? BROCCOLI: Ich saß mit ihm 2014 in der Jury der Berlinale und dachte bei seinem Anblick immer nur: „O Gott, o Gott, wie schön wäre es, wenn ich den kriegen könnte!“Nur gab es damals noch kein Drehbuch, ich konnte mich also nur mit der Floskel „Wäre schön, wenn wir einmal zusammenar­beiten“verabschie­den. Als ich ihm die Rolle dann endlich anbie- Barbara Broccoli leitet das James-Bond-Imperium ten und sagen konnte „Es ist so weit“, und er zusagte, fiel mir ein Stein vom Herzen.

Auch diese Besetzung folgte der Tradition Ihres Vaters? BROCCOLI: Ja, er war sehr dafür, möglichst viele Rollen mit Schauspiel­ern aus verschiede­nen Ländern zu besetzen. Denken Sie an Gert Fröbe als „Goldfinger“. Fröbe war damals nur im deutschen Sprachraum bekannt, so wurde er zum Weltstar.

Daniel Craig hat nach „Spectre“etwas gegrollt. Glauben Sie, dass er noch einmal mitmachen wird? BROCCOLI: Im Prinzip gibt es einen Vorvertrag. Was mich persönlich betrifft: Ich wünsche es mir. Daniel ist heute in dieser Rolle besser denn je. Was er zuletzt da oder dort gesagt hat, möchte ich nicht so ernst nehmen. Er war nach achtmonati­gen Dreharbeit­en und einer komplizier­ten Verletzung total erschöpft. Da sagt man vieles . . . An einen „Ersatz“möchte ich gar nicht denken, da würde ich Kopfsausen kriegen. Das wäre, wie wenn man eine verheirate­te Frau fragt, wer ihr nächster Ehemann wird.

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