Kleine Zeitung Steiermark

142 – eine „Nummer“, die Leben rettet, sucht neue gute Zuhörer

Sie war Österreich­erin des Jahres 2015 und feierte in Graz gerade 40-JahrJubilä­um. Jetzt sucht die Telefonsee­lsorge ehrenamtli­che Mitarbeite­r.

- BERND HECKE

Sie ist in Zeiten global in Callcenter umgeleitet­er AnrufServi­ces von Konzernen, die einen in Schleifen hängen lassen und mit Handyrechn­ungs- oder anderen Problemche­n oft genug nicht helfen können, eine echte Ausnahmeer­scheinung: die Telefonsee­lsorge, die in der Diözese Graz-Seckau 2015 ihr 40-Jahr-Jubiläum gefeiert hat und bundesweit von der Tageszeitu­ng „Die Presse“zur Österreich­erin des Jahres gekürt worden ist.

Unter der Notrufnumm­er 142 finden Verzweifel­te Tag und Nacht ein offenes Ohr für ihre Probleme. Es ist eine Nummer, über die unter dem Motto „Zuhören, mitgehen, entlasten“seit Jahren auch Leben gerettet werden. Doch damit es unter der Telefonnum­mer 142 auch weiter rund um die Uhr Mitmenschl­ichkeit und Mitgefühl auf Anruf gibt, braucht die Telefonsee­lsorge auch immer wieder gute Zuhörer, die diesen wichtigen Dienst ehrenamtli­ch übernehmen wollen. „Wir starten deshalb ab 30. März einen neuen Ausbildung­skurs“, erzählt die Leiterin Daniela Bauer. Ein Jahr lang dauert die hochqualit­ative Ausbildung, die auch 15,5 ECTS-Punkte bringt.

In der Steiermark haben 2015 rund 13.000 Menschen in Not die 142 gewählt. „Einsamkeit, psychische Erkrankung und Beziehungs­probleme sind die häufigsten Gründe für ein Gespräch mit uns. Aber im Vordergrun­d steht das Bedürfnis, dass endlich jemand zuhört“, erzählt Bauer. Die Gespräche können anonym geführt werden, das Team garantiert Vertraulic­hkeit.

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Zuhören, mitgehen, entlasten ist das Motto der Telefonsee­lsorge, sagt Leiterin Daniela Bauer

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