Gschiedane Leid
Was fällt einem ein, wenn man an Ö3 denkt? Genau: jener Moderator der Kärntner Antenne, der sich im Advent 2015 im Studio eingesperrt und stundenlang nur „Last Christmas“von Wham in den Äther geschickt hat.
Der Gag war gut. Leider aber hatte der Mann offenbar enorme Vorbildwirkung auf die Programmgestalter von Ö3. Die, so der subjektive Eindruck, seit Wochen rund um die Uhr „Ham kummst“von Seiler & Speer spielen. Und sonst nicht viel. Wenn ein Sender, der sich als „Hitradio“definiert, glaubt, seine Hörer damit gut zu bedienen: erstaunlich, aber soll er. r soll aber, wenn die selbst gewählte Eintönigkeit Folgen zeitigt, nicht so tun, als wären daran andere schuld. Ö3, im jüngsten Radiotest bei den Reichweiten um 1,5 Prozentpunkte eingebrochen, führt seine Hörerrückgänge nun auf die Erhöhung des österreichischen Musikanteils zurück. Ach: Die Hörerverluste gab es, weil man jetzt 15 Prozent Austropop im Programm hat? Geh bitte.
Dass heimische Bands gute und breitenwirksame Musik machen, haben sie ausgiebig bewiesen. Ö3 dagegen beweist bloß, wie man mit guter Musik schlechtes Programm macht. Oder, um’s mit Seiler & Speer zu sagen: Wenn die immer und immer das Gleiche spielen, „sama gschiedane Leid“. Denkt sich der Hörer, und wer könnte es ihm verdenken.
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