Angriffe aufs Handy immer verlockender
Der gestern präsentierte Internet-Sicherheitsbericht 2015 zeigt, dass Unternehmen, aber auch Private im mobilen Netz gefährdet sind.
Den Tätern geht es eigentlich immer ums Geld. Das zeigt auch der österreichische Internet-Sicherheitsbericht 2015, der von der für Digitales, Verwaltung und Öffentlichen Dienst zuständigen Staatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) gestern in Wien vorgestellt wurde. Weltweit waren 58 Prozent aller Firmenrechner von Cyberattacken betroffen.
„Eine Ökonomisierung der Cyberattacken“ist dabei ein markanter Aspekt, stellte Steßl bei der Präsentation der fünften Ausgabe fest. Die Zunahme des mobilen Internets sorge dafür, dass auch hier die Angriffe attraktiver werden. Grund dafür ist der seltene Einsatz von Antivirenprogrammen bei Smartphones, obwohl diese laut Bericht vorwiegend für Onlineeinkäufe und soziale Netzwerke genutzt werden.
Persönliche Daten machen Cy- berattacken äußerst attraktiv, so der Verfasser des Sicherheitsberichts Robert Schischka, Leiter des Computer Emergency Response Teams (Cert). Die Motive reichten von der Aneignung von Anmeldedaten für abonnierte Onlinedienste bis zur Übernahme der Identität der Opfer.
Hoher Schaden
Im Privatbereich sind per E-Mail zugestellte gefälschte Rechnungen ein beständiges Problem – im Wirtschaftsbereich war es im letzten Jahr vor allem der sogenannte „Business E-Mail Compromise“: „Es handelt sich um kombinierte Angriffe, bei denen Unternehmensabläufe zuerst mittels gezielt eingeschleuster Schadsoftware ausspioniert werden“, weiß Schischka. Die Täter schlagen dann zu, wenn es zu einer Überweisung aufgrund einer Rechnung kommt. Mit gefälschten, aber echt aussehenden EMails wird dazu aufgefordert, Zahlungen auf eine falsche Kontonummer vorzunehmen. Bei rund einem halben Dutzend Angriffen in Österreich entstand 2015 ein Schaden im sechs- bis siebenstelligen Euro-Bereich.
Im Privatbereich sind die per E-Mail zugestellten gefälschten Rechnungen ein beständiges Problem: Erschreckend viele der User würden immer noch wider besseres Wissen auf die schädlichen Attachements klicken.