Ehepaar starb nach Bluttat: Täter war „ausgerastet“
Wut gepaart mit Ohnmacht dürfte laut Psychologen zur Attacke mit einer Eisenstange geführt haben. Der Täter war der Nachbar.
Beide lagen seit Samstag auf der Intensivstation des ehemaligen AKH Linz (jetzt Kepler-Uniklinikum). Beide erlagen dort gestern Vormittag ihren Verletzungen. „Das Ehepaar hat keine Chance gehabt, die Kopfverletzungen waren zu schwer, sagte Clemens Kukacka, der Pressesprecher des Kepler-Universitätsklinikums, den „Oberösterreichischen Nachrichten“.
Erich (74) und Regina Z. (71) aus Leonding bei Linz waren am Samstagnachmittag (wir berichteten) bei einem Spaziergang von einem Nachbarn angegriffen worden, mit dem sie seit Jahren im Streit lagen. Der pensionierte Teppichhändler und seine Frau beschwerten sich über den Lärm der Nachbarskinder (sechs und neun). Bei dem 41-jährigen, bisher unbescholtenen Nachbarn dürften sich Gefühle der Wut und Ohnmacht aufgestaut haben.
Frage nach dem Warum
Es stelle sich „schon die Frage, wie so etwas passieren kann, dass jemand unvermittelt so eine Tat setzt“, sagte der Psychologe Cor- nel Binder-Krieglstein gestern. Die Attacke mit einer bei einer Baustelle herumliegenden Eisenstange dürfte nicht geplant gewesen sein, so seine Einschätzung. Er vermutet, dass sich bei dem 41Jährigen eine „schlechte Grundstimmung“aufgestaut hatte. In Verbindung mit einem „schlechten Tag“sei der Beschuldigte „dann ausgerastet“. Dem 41-Jährigen, der sich nach der Festnahme entschuldigte, droht lebenslang. Laut seinem Verteidiger stehe aber noch nicht fest, wer am Samstag „angefangen“habe.