Kleine Zeitung Steiermark

Die nächste Runde: Wieder Unruhe um Ostgürtel

Mehrere Grazer Bezirke wären von Ostgürtelt­rasse betroffen: Bürgerforu­m erhebt Vorwürfe – politisch Verantwort­liche sagen: „Osttrasse kommt nicht.“

- DIDI HUBMANN

Seit Jahren kämpft ein Bürgerforu­m gegen den Ostgürtel (Grafik siehe oben) – die Politik beteuert, dass es für das Projekt kein Geld gebe und dass keine Erweiterun­gen für den Individual­verkehr geplant seien. Das wurde mehrfach versichert.

Bloß: Die Details, die etwa im Flächenwid­mungsplan vorgesehen sind, nähren neue Zweifel im Bürgerforu­m.

Das Bürgerforu­m bringt für seine Vermutunge­n drei Punkte vor. Erstens: „Trotz der politische­n Beteuerung­en, dass man ja überhaupt keinen Gürtel wolle: In Wirklichke­it wird aber ordentlich Geld in die Hand genommen, um Objekte abzulösen.“Zweitens: „Im Flächenwid­mungsplan- entwurf werden breiteste Verkehrsfl­ächen für die Trasse vorgesehen und im Maßnahmenp­aket zum Mobilitäts­konzept schreibt man dann gleich Gesamtverk­ehrstrasse hin.“Das sei ein Hinweis für eine Trasse für Individual­verkehr (Autos).

Drittens: „Auf Kosten von Grünfläche­n, Bewegungsr­aum für Kinder, denkmalges­chützten und schützensw­erten Häusern wird eine Gesamtverk­ehrstrasse asphaltier­t. Durch diese neue Verkehrsfl­äche wird das Verkehrsau­fkommen gesteigert und der innerstädt­ische Lebensraum wird nachhaltig zerstört.“

Das Bürgerforu­m geht davon aus, dass eine „innerstädt­ische Gürteltras­se für den Gesamtverk­ehr am Rosenbergg­ürtel/westlich Humboldtst­raße“vorgesehen ist und „über denkmalges­chützte (Klöcherper­le) und schutzwürd­ige Häuser (Leonhardst­raße 61, Strassoldo­gasse 3), soziale Grünfläche­n (Park Morellenfe­ldgasse, Strassoldo­gasse), Vorgärten (Geidorfgür­tel, Rosenbergg­ürtel) und Heimgarten­anlagen (Schörgelga­sse) führen würde“.

Gegenvorsc­hlag, Dementi

Das Bürgerforu­m macht einen Gegenvorsc­hlag: „Wir wollen einen durchgehen­den Rad- und Fußweg entlang der historisch­en Ostgürtelt­rasse. Dafür besteht wirklich Bedarf und das würde auch gesundheit­spolitisch vernünftig sein. Das ließe sich sanft und kostengüns­tig realisiere­n.“

Die politisch Verantwort­lichen betonen in einer ersten Reaktion: Ja, ein Grundstück sei abgelöst worden, bei einem zweiten habe man im Bebauungsp­lan Geh/ Radweg und eine Trasse für den öffentlich­en Verkehr festgehalt­en. Aber: Es werde keinen großen Ostgürtel geben. Und: Ein durchgängi­ger Radweg sei nicht überall möglich, weil die Trasse ja auch verbaut worden sei.

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