Die nächste Runde: Wieder Unruhe um Ostgürtel
Mehrere Grazer Bezirke wären von Ostgürteltrasse betroffen: Bürgerforum erhebt Vorwürfe – politisch Verantwortliche sagen: „Osttrasse kommt nicht.“
Seit Jahren kämpft ein Bürgerforum gegen den Ostgürtel (Grafik siehe oben) – die Politik beteuert, dass es für das Projekt kein Geld gebe und dass keine Erweiterungen für den Individualverkehr geplant seien. Das wurde mehrfach versichert.
Bloß: Die Details, die etwa im Flächenwidmungsplan vorgesehen sind, nähren neue Zweifel im Bürgerforum.
Das Bürgerforum bringt für seine Vermutungen drei Punkte vor. Erstens: „Trotz der politischen Beteuerungen, dass man ja überhaupt keinen Gürtel wolle: In Wirklichkeit wird aber ordentlich Geld in die Hand genommen, um Objekte abzulösen.“Zweitens: „Im Flächenwidmungsplan- entwurf werden breiteste Verkehrsflächen für die Trasse vorgesehen und im Maßnahmenpaket zum Mobilitätskonzept schreibt man dann gleich Gesamtverkehrstrasse hin.“Das sei ein Hinweis für eine Trasse für Individualverkehr (Autos).
Drittens: „Auf Kosten von Grünflächen, Bewegungsraum für Kinder, denkmalgeschützten und schützenswerten Häusern wird eine Gesamtverkehrstrasse asphaltiert. Durch diese neue Verkehrsfläche wird das Verkehrsaufkommen gesteigert und der innerstädtische Lebensraum wird nachhaltig zerstört.“
Das Bürgerforum geht davon aus, dass eine „innerstädtische Gürteltrasse für den Gesamtverkehr am Rosenberggürtel/westlich Humboldtstraße“vorgesehen ist und „über denkmalgeschützte (Klöcherperle) und schutzwürdige Häuser (Leonhardstraße 61, Strassoldogasse 3), soziale Grünflächen (Park Morellenfeldgasse, Strassoldogasse), Vorgärten (Geidorfgürtel, Rosenberggürtel) und Heimgartenanlagen (Schörgelgasse) führen würde“.
Gegenvorschlag, Dementi
Das Bürgerforum macht einen Gegenvorschlag: „Wir wollen einen durchgehenden Rad- und Fußweg entlang der historischen Ostgürteltrasse. Dafür besteht wirklich Bedarf und das würde auch gesundheitspolitisch vernünftig sein. Das ließe sich sanft und kostengünstig realisieren.“
Die politisch Verantwortlichen betonen in einer ersten Reaktion: Ja, ein Grundstück sei abgelöst worden, bei einem zweiten habe man im Bebauungsplan Geh/ Radweg und eine Trasse für den öffentlichen Verkehr festgehalten. Aber: Es werde keinen großen Ostgürtel geben. Und: Ein durchgängiger Radweg sei nicht überall möglich, weil die Trasse ja auch verbaut worden sei.