China-Stahl: Tausende
Europas Stahlkonzerne sehen sich durch Billigimporte aus China bedroht. Tausende Jobs stehen auf dem Spiel. Von der EU werden hohe Strafzölle gefordert.
DIENSTAG,
S16. FEBRUAR 2016,
SEITE 28 toppt China Dumping“steht auf den Plakaten der rund 5000 Stahlarbeiter vor dem EU-Kommissionsgebäude. Im Inneren treffen sich die Vertreter der Stahlindustrie mit Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Es geht um viel: Über Jahre hat China mehr Stahl produziert, als es braucht. Nun sollen Überkapazitäten in Europa abgesetzt werden. „Die Importe kommen nach Europa zu Preisen Freitag hatte die Brüsseunter den Produktionsler Behörde bestimmte kosten – das ist DumStahlerzeugnisse aus ping“, sagt der Präsident China und Russland mit des europäischen StahlEinfuhrzöllen belegt. Bei verbands „Eurofer“, Geert drei weiteren Stahlprovan Poelvoorde. Und in dukten aus China leitete Europa sitzen die letzten die Behörde sogenannte potenziellen Abnehmer „Anti-Dumping-Unterfür die rund 400 Milliosuchungen“ein. Dabei nen Tonnen Billigstahl – Wolfgang Eder, soll festgestellt werden, das Doppelte der EU-JahVoestalpine ob die Erzeugnisse zu eiresproduktion. Nordamerika, Kanem künstlich niedrigen Preis nada und Brasilien haben bereits verkauft werden. Van Poelvoorde mit hohen Strafzöllen reagiert. kritisierte die Beschlüsse: „Das
Diese Situation bleibt nicht hilft überhaupt nicht, die Strafzölohne Auswirkungen. Nach Angale sind viel zu niedrig.“ben von Eurofer gingen in den verZu niedrig oder nicht – ab komgangenen sechs Monaten 7000 mendem Jahr könnte es mit StrafArbeitsplätze in der europäischen zöllen noch schwieriger werden. Stahlindustrie verloren. Laut Vereinbarungen mit der
Die EU-Kommission erklärt, sie Welthandelsorganisation WTO sei sich der Situation des Stahlseksoll China ab 1. Jänner 2017 als tors bewusst und handle, so Marktwirtschaft anerkannt werschnell es im Rahmen europäiden (Market Economy Status oder schen Rechts möglich sei. Am MES). Dann ließen sich Anti-