Voestalpine schließt Werk in Russland
Kein Käufer gefunden. Profilproduktion nahe Smolensk wird nach zehn Jahren eingestellt.
LINZ. Fast genau zehn Jahre ist es her, da hat die Voestalpine nahe Smolensk (rund 300 Kilometer westlich von Moskau) einen russischen Hersteller von Stahlleichtbauprofilen erworben. Mit „Arkada Profil“, einem Teil der „Metal Forming Division“, sollte auch der russische Markt mit Premiumprodukten im Profilsegment besetzt werden. Doch die Pläne gingen letztlich nicht auf, wie man sich nach intensiver Prüfung eingestehen musste.
„Die kommerzielle Entwicklung der Sparte in diesem Markt blieb nachhaltig unter den ursprünglichen Plänen und Zielsetzungen“, wird argumentiert. Trotz „umfangreicher Optimierungsmaßnahmen und – im Endeffekt erfolgloser – Bemühungen, einen Käufer für das Werk zu finden“, sei schließlich nur mehr die Entscheidung geblieben, das Unternehmen und damit das einzige VoestalpineWerk in Russland mit Ende des laufenden Geschäftsjahres (31. März) zu schließen. Zuletzt wurden 13 Millionen Euro im Jahr umgesetzt. Die Mitarbeiter seien frühzeitig informiert worden. Der russische Markt werde künftig wieder von VoestalpineStandorten in der EU bearbeitet.
Erfolgreiche Division
Die Entwicklungen in Russland sind indes nicht repräsentativ für die Performance der „Metal Forming Division“. Denn allein in diesem Produktsegment wurden in den letzten drei Jahren gut 100 Millionen Euro in neue Standorte u. a. in China und den USA investiert. 14 Unternehmen der Division sind an 30 Standorten auf vier Kontinenten auf den Bereich Automotive spezialisiert. In Linz entsteht derzeit um 25 Millionen Euro ein neues Werk für lasergeschweißte Platinen. Im steirischen Krieglach, Hauptsitz der Voestalpine Rotec-Gruppe, laufen indes die Fäden für die Abarbeitung eines 350 Millionen Euro schweren Rahmenvertrages zusammen. Wie berichtet, liefert Rotec bis Mitte 2022 ca. 350 Millionen Stück Gurtstraffer- und 120 Millionen Stück Airbagkomponenten aus.