Von Vereinfachung entfernt“
davon profitieren, dass sich endgültig kein Normalbürger mehr auskennt. Das stimmt aber nur sehr eingeschränkt, denn die Akzeptanz ist vielfach nicht mehr gegeben.“Mit fatalen Folgen. So registriere er in der täglichen Beratung, etwa in der Gastronomie, dass „hier Unternehmer das Handtuch werfen“. Bei einigen sei etwa die Registrierkassenpflicht jener Tropfen, „der das Fass zum Überlaufen gebracht“habe. Grundsätzlich spreche nichts gegen Registrierkassen, doch der bürokratische Aufwand und die niedrigen Grenzsätze würden kleineren Unternehmern, aber auch Vereinen („hier geht’s zum Teil ins Absurde“) schwer zusetzen. Sein Fazit: „Die Verordnung hätte qualitativ besser und vor allem einfacher ausfallen können.“
Auch das Übergangsmodell bei Topfsonderausgaben, sie werden bis 2020 stark eingeschränkt bzw. laufen für freiwillige Versicherungen und Wohnraumschaffung oder -sanierung aus, sei „in seiner Komplexität eine Katastrophe“. Auch im Immobilienbereich sei der Beratungsbedarf aufgrund des Anstiegs der Besteuerung von 25 auf 30 Prozent und der Änderungen bei den Abschreibungssätzen und der Grundwertermittlung ungebrochen hoch.
„Trifft nicht nur Reiche“
Negative Auswirkungen befürchtet Möstl durch die Erhöhung der Umsatzsteuer von 10 auf 13 Prozent für Nächtigungen. „Die Beherbergungsbranche ist nicht sehr renditestark, da wirken sich drei Prozent sehr schnell aus. Man sollte schon bedenken: Wenn Betriebe überhaupt schließen, entfallen naturgemäß auch die erhofften Mehreinnahmen für das Budget.“
Unter den Klienten sei weiterhin die Verschärfung für Sachbezüge bei Firmenautos ein „riesiges Thema“. Bei einem Firmen-Pkw mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 130 Gramm je Kilometer erhöhte sich bei Privatnutzung der monatlich anzusetzende Sachbezugswert von 1,5 Prozent der Anschaffungskosten auf zwei Prozent (maximal 960 Euro). „Hier hören wir von mittleren Verdienern jetzt sehr oft, dass sie sich den aktuellen Dienstwagen schlicht nicht mehr leisten können. Das trifft also nicht nur Reiche“, berichtet Möstl.