ZUR PERSON
rität immer noch pflegt: „Ich habe nie darauf hingewirkt, eine Karriere zu machen, das war nie mein Ehrgeiz. Das Verhältnis zur Gesellschaft, ihren Normen, ihren Diktaten war für mich immer ein Problem. Aber ich habe mich immerhin vom Außenseiter zum Unangepassten entwickelt.“
„Ich habe nie für Heilserwartungen oder Menschheitsbeglückungen gearbeitet. Ich habe Musik gemacht, so wie ich atme. Die meiste Musik kommt übrigens am Morgen zu mir – in diesem Dämmerzustand zwischen Schlafen und Wachen. Und wichtig ist: Der Schweiß des Komponisten soll nicht hörbar werden.“
„Könnte man Musik beschreiben, wäre sie überflüssig.“. . . über den Glauben, nachgedacht angesichts seines „Requiems“, 2004 als sein „Opus summum“nach Liturgietexten und dem eigenen Gedichtzyklus „De profundis“im Wiener Konzerthaus uraufgeführt: „Ich habe mich immer für die essenziellen Fragen aller Weltreligionen interessiert und habe Achtung vor allen religiösen Überzeugungen. Ein überzeugter Glaube wurde mir aber nie zuteil, und so blieb mein Verhältnis zu einer übergeordneten Kraft stets ein ambivalentes.“. . . über Zufriedenheit: „Allen Abbrüchen des Alters zum Trotz ist mir Friedrich Cerha, geboren am 17. Februar 1926 in Wien. Komponist und Dirigent. Gründete 1958 mit Kurt Schwertsik das Neue-Musik-Ensemble „die reihe“. Vollendung von Alban Bergs „Lulu“(1979). Eigene Opern: u. a. „Baal“, „Der Rattenfänger“und „Der Riese vom Steinfeld“(mit Peter Turrini). www.friedrich-cerha.com CD-Tipp: Friedrich Cerha. Kammermusik. Boulanger Trio. Cavi- Musik. Buchtipp: Friedrich Cerha. Analysen, Essays, Reflexionen. Hg. von Lukas Haselböck. Rombach, 271 Seiten, 42 Euro.
heute in „ Apropos Musik“( 15.05 Uhr); morgen im „ Konzert am Vormittag“( 10.05 Uhr), „ Aus dem Konzertsaal“( 19.30 Uhr) und „ Zeit-Ton“( 23.03 Uhr); am Donnerstag in „ Stimmen hören“( 19.30 Uhr); am Freitag in „ Zeit-Ton“( 23.03 Uhr); am Samstag im „ Klassik-Treffpunkt“( 10.05 Uhr). ORF-Radiosymphonieorchester: Cerha-Saisonschwerpunkt, u. a. mit der Uraufführung seines jüngsten Werks „ Drei Sätze für Orchester“am 9. April im Wiener Musikverein. Salzburger Festspiele: Im Sommer wird der Jubilar auch dort geehrt. „Sequenz & Polyvalenz“: Im Forum Frohner in der Kunstmeile Krems/ NÖ ist bis 28. März das selten gezeigte bildnerische Werk Cerhas zu sehen. eine Eitelkeit geblieben, die mir jetzt Genugtuung verschafft.“. . . über Gesundheit: „Ich war von Kindesbeinen an dem Wein zugetan und habe schon immer gern viel Knoblauch gegessen.“
mit dem er ab seinem morgigen Geburtstag unterwegs ist: „Trotz meines mittlerweile hohen Alters suche ich immer noch nach Neuem. Der Weg, auf dem ich suche, führt notgedrungen zu mir selbst. Es geht also auch noch immer darum, neue Seiten an mir selbst zu finden. Das intensive Erleben von Musik ist ein Weg in sich hinein – auch für den Zuhörer.“