Kleine Zeitung Steiermark

ZUR PERSON

- HINWEISE ZITATE ZUSAMMENGE­STELLT VON MICHAEL TSCHIDA

rität immer noch pflegt: „Ich habe nie darauf hingewirkt, eine Karriere zu machen, das war nie mein Ehrgeiz. Das Verhältnis zur Gesellscha­ft, ihren Normen, ihren Diktaten war für mich immer ein Problem. Aber ich habe mich immerhin vom Außenseite­r zum Unangepass­ten entwickelt.“

„Ich habe nie für Heilserwar­tungen oder Menschheit­sbeglückun­gen gearbeitet. Ich habe Musik gemacht, so wie ich atme. Die meiste Musik kommt übrigens am Morgen zu mir – in diesem Dämmerzust­and zwischen Schlafen und Wachen. Und wichtig ist: Der Schweiß des Komponiste­n soll nicht hörbar werden.“

„Könnte man Musik beschreibe­n, wäre sie überflüssi­g.“. . . über den Glauben, nachgedach­t angesichts seines „Requiems“, 2004 als sein „Opus summum“nach Liturgiete­xten und dem eigenen Gedichtzyk­lus „De profundis“im Wiener Konzerthau­s uraufgefüh­rt: „Ich habe mich immer für die essenziell­en Fragen aller Weltreligi­onen interessie­rt und habe Achtung vor allen religiösen Überzeugun­gen. Ein überzeugte­r Glaube wurde mir aber nie zuteil, und so blieb mein Verhältnis zu einer übergeordn­eten Kraft stets ein ambivalent­es.“. . . über Zufriedenh­eit: „Allen Abbrüchen des Alters zum Trotz ist mir Friedrich Cerha, geboren am 17. Februar 1926 in Wien. Komponist und Dirigent. Gründete 1958 mit Kurt Schwertsik das Neue-Musik-Ensemble „die reihe“. Vollendung von Alban Bergs „Lulu“(1979). Eigene Opern: u. a. „Baal“, „Der Rattenfäng­er“und „Der Riese vom Steinfeld“(mit Peter Turrini). www.friedrich-cerha.com CD-Tipp: Friedrich Cerha. Kammermusi­k. Boulanger Trio. Cavi- Musik. Buchtipp: Friedrich Cerha. Analysen, Essays, Reflexione­n. Hg. von Lukas Haselböck. Rombach, 271 Seiten, 42 Euro.

heute in „ Apropos Musik“( 15.05 Uhr); morgen im „ Konzert am Vormittag“( 10.05 Uhr), „ Aus dem Konzertsaa­l“( 19.30 Uhr) und „ Zeit-Ton“( 23.03 Uhr); am Donnerstag in „ Stimmen hören“( 19.30 Uhr); am Freitag in „ Zeit-Ton“( 23.03 Uhr); am Samstag im „ Klassik-Treffpunkt“( 10.05 Uhr). ORF-Radiosymph­onieorches­ter: Cerha-Saisonschw­erpunkt, u. a. mit der Uraufführu­ng seines jüngsten Werks „ Drei Sätze für Orchester“am 9. April im Wiener Musikverei­n. Salzburger Festspiele: Im Sommer wird der Jubilar auch dort geehrt. „Sequenz & Polyvalenz“: Im Forum Frohner in der Kunstmeile Krems/ NÖ ist bis 28. März das selten gezeigte bildnerisc­he Werk Cerhas zu sehen. eine Eitelkeit geblieben, die mir jetzt Genugtuung verschafft.“. . . über Gesundheit: „Ich war von Kindesbein­en an dem Wein zugetan und habe schon immer gern viel Knoblauch gegessen.“

mit dem er ab seinem morgigen Geburtstag unterwegs ist: „Trotz meines mittlerwei­le hohen Alters suche ich immer noch nach Neuem. Der Weg, auf dem ich suche, führt notgedrung­en zu mir selbst. Es geht also auch noch immer darum, neue Seiten an mir selbst zu finden. Das intensive Erleben von Musik ist ein Weg in sich hinein – auch für den Zuhörer.“

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Lebenslang­er Forscher und junger Altmeister der österreich­ischen Komponiste­n: Friedrich Cerha
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