Schlachtplatte
Was man nicht alles für den Job macht. Im Fall von Josefine Preuß waren es diverse medizinische Übungen an einem Schwein: Weil die Haut der Borstenviecher Menschenhaut sehr ähnlich ist, wurde der Schauspielerin ein Schweinebauch nach Hause geliefert, an dem sie das Nähen von Wunden üben konnte. Schließlich will sie im zweiten Teil der „Hebamme“(so der Titel) im Wien des frühen 19. Jahrhunderts Ärztin werden. Und das verlangt nicht nur von den Schauspielern, sondern auch vom TV-Publikum einiges ab.
Sollten Sie gestern Abend reflexartig ORF eins verlassen haben, nachdem Dr. Gottschalk (Bernhard Schir) seiner schwindsüchtigen Patientin eine Monsterspritze in die Lunge gestoßen hat, um diese zum Kollabieren zu bringen: Erstaunlich, aber die Patientin hat überlebt. Grausige Tote gab es trotzdem genug, vorzugsweise wurde ihnen das Herz bei lebendigem Leib herausoperiert. ür gruseliges Kopfkino sorgten auch zahlreiche medizinische Apparaturen, etwa für den Aderlass am Kopf. Insgesamt galt: Jack the Ripper trifft Frankenstein trifft Grey’s Anatomy (samt Romantikfaktor). Eine wilde Mischung, aber mit hohem Schauwert und tollen Darstellern. Oder, um auf den Schweinebauch zurückzukommen, eine recht respektable Wiener Schlachtplatte.
FSie erreichen die Autorin unter