Kleine Zeitung Steiermark

„Die Lebensmitt­el in Österreich sind sicher“

Die meisten Rückrufe kommen direkt von den Hersteller­n. Die Agentur Ages prüft landesweit Produkte und Betriebe.

- I NTERVIEW: ROMAN VILGUT

Salmonelle­n in Weihnachts­keksen, Ehec-Bakterien in Hauswürste­ln und jetzt Plastiktei­lchen in Schokorieg­eln. Wie sicher sind unsere Lebensmitt­el eigentlich? INGRID KIEFER: Rückrufe sorgen immer für Aufsehen. Doch insgesamt muss man schon sagen, dass die Lebensmitt­el in Österreich sehr sicher sind. Von den über 28.000 Lebensmitt­elproben, die pro Jahr untersucht werden, sind gerade einmal 0,3 Prozent gesundheit­sschädlich.

Wer ist eigentlich für Rückrufe verantwort­lich? KIEFER: Die sogenannte­n Inverkehrb­ringer, das heißt, die Produzente­n und der Handel, sind grundsätzl­ich für die Sicherheit ihrer Produkte verantwort­lich. Bei Vorliegen einer Gesundheit­sschädlich­keit sind sie verpflicht­et, die Produkte aus dem Verkehr zu ziehen und die Öffentlich­keit zu informiere­n. Dies kann durch einen Aushang im Geschäft, einer Informatio­n auf der Homepage oder auch durch eine Presseauss­endung erfolgen.

Was macht dann die Ages? KIEFER: Die Ages übernimmt den Rückruf der Hersteller und informiert darüber auf ihrer Homepage, im Produktwar­nungsnewsl­etter und per App die Konsumente­n direkt. Kommt der Inverkehrb­ringer seiner Informatio­nspflicht nicht nach, wird die Ages vom Gesundheit­sministeri­um mit einer Produktwar­nung beauftragt und informiert Presse und Konsumente­n. Produktwar­nungen sind aber sehr selten. 2015 haben wir im Bereich Lebensmitt­el 36 Informatio­nen über Produktrüc­krufe und eine Warnung veröffentl­icht.

Warum werden nicht alle Lebensmitt­el flächendec­kend kontrollie­rt? KIEFER: In Österreich werden alle Lebensmitt­elgruppen, die am Markt sind, laufend untersucht. Die Auswahl erfolgt anhand von Stichprobe­nplänen, die vom Gesundheit­sministeri­um vorgegeben sind. Die Lebensmitt­el werden risikobasi­ert beprobt, das bedeutet, dass man jene Lebensmitt­el untersucht, bei denen es am ehesten zu Problemen kommen kann, zum Beispiel, weil sie leicht verderblic­h sind. Ages-Expertin Ingrid Kiefer

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria