Kleine Zeitung Steiermark

In Pension wie die alten Schweden?

Serie zum Pensionsgi­pfel am 29. Februar: Zahlen und Fakten über unsere Alterssich­erung. Pensionsau­tomatik, Frauenpens­ionsalter und kapitalged­eckte Vorsorgen: ein Blick auf die Pensionssy­steme anderer Länder.

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müsse auf das schwedisch­e Modell umsteigen. Die Verlierer der Automatik wären wohl jene, die kurz vor der Pension stehen, erklärt er. Doch Schweden habe seine Staatsvers­chuldung seither auf 40 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s halbiert und könne nun auch den Jungen Pensionen garantiere­n. Durch das System würde man sich die staatliche­n Zuschüsse ersparen, heißt es. Diese betragen in Österreich derzeit mehr als zehn Milliarden Euro jährlich und werden in den nächsten Jahren weiterstei­gen. Auch Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling forderte zum Ärger der SPÖ zuletzt eine Automatik.

Trotzdem Anpassunge­n

Nicht zuletzt, um sich die ewigen Pensionsdi­skussionen zu ersparen, heißt es. Doch auch Schweden wurde diese Diskussion­en nicht ganz los: So musste der schwedisch­e Gesetzgebe­r in den letzten Jahren schon öfter die automatisc­hen Anpassunge­n korrigiere­n, weil die Einschnitt­e zu tief gewesen wären. Zudem existiert in Schweden auch eine Mindestpen­sion, die es in dieser Form in Österreich nicht gibt. Auch der Kündigungs­schutz älterer Arbeitnehm­er ist in Schweden stärker ausgeprägt als hierzuland­e. Die Arbeitgebe­r in Schweden sind zudem zur Finanzieru­ng betrieblic­her Zusatzpens­ionen verpflicht­et. In Österreich, erklärt Pensionsex­perte und Arbeitsrec­htler Wolfgang Mazal, bekommt nur jeder Vierte so eine Pensionsvo­rsorge.

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