Hymnen-Bewerb und Bank-Blues
Irmgard Griss wünscht sich neuen Text der Bundeshymne. Hundstorfer-Video erzürnt.
Beim Bundespräsidenten handle es sich um „ein völlig überflüssiges Amt“; in Erinnerung sei eigentlich nur der „schöne Spruch“Rudolf Kirchschlägers über das Trockenlegen der sauren Wiesen – so begann der steirische Ex-Landesrat Gerhard Hirschmann am Dienstagabend seinen Diskurs mit Kandidatin Irmgard Griss. Anlass war die Präsentation des Buches „Irmgard Griss im Gespräch“(mit Kleine Zeitung- Redakteurin Carina Kerschbaumer) in der Grazer Buchhandlung Moser. Rund 400 Interessierte, laut Hirschmann der „eingeschworene Fanklub“, sahen einen launigen Abend, aber kaum inhaltliche Festlegungen.
Griss sieht den Präsidenten als moralische Instanz, er könne die Regierung zu sachlicher Arbeit anhalten. „Spielräume gibt es immer“, so Griss. Sie selbst habe als Chefin des Obersten Gerichtshofes diese Einrichtung auch reformiert. Andererseits müsse der Präsident seine Grenzen kennen, so die Kandidatin mit Blick auf die Versuche Thomas Klestils, eine aktivere Rolle zu spielen. Es gehe letztlich um die Persönlichkeit. Die Wähler sollten sich fragen, „wer am ehesten etwas in dem Amt bewirken kann“.
Dass sie, Griss, eine Frau sei, solle keine Rolle spielen. Im Buch hatte Griss einen Wettbewerb für einen neuen Text zur Bundeshymne angeregt, da die Töchter-Söhne-Version „nicht optimal“sei. Beim Thema Pensionen wünscht sich Griss die freie Wahl des Antrittsalters, aber natürlich mit Zu- und Abschlägen. Die üblichen privaten Geldtransfers von Großeltern zu Enkeln seien „ein ungesundes System“. arf er das? Gestern stellte Rudolf Hundstorfer ein neues Wahlkampfvideo ins Netz, in dem Parteifreunde dem SPÖKandidaten Rosen streuten. Zu Wort meldet sich darin auch Nationalbank-Chef Ewald Nowotny, was ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka unter Verweis auf die Unabhängigkeit der Nationalbank empörte. Am Nachmittag wartete Hundstorfers Team mit einer Pikanterie auf: 2004 wurde ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner offen vom damaligen Nationalbank-Chef Klaus Liebscher unterstützt. Generalsekretär war damals Lopatka.
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