Kindesmissbrauch in Serie: 30-Jähriger sitzt in U-Haft
Mühlviertler soll sich an 10- bis 16-Jährigen vergangen haben. Polizei sucht weitere Opfer des Verdächtigen.
Ein 30-Jähriger aus dem Bezirk Freistadt steht unter schwerem Verdacht: Der Mann soll– nach derzeitigem Ermittlungsstand – von 2010 bis 2015 mindestens zehn Kinder und Jugendliche missbraucht und dabei teilweise auch Kinderpornos von ihnen angefertigt haben. Bei der Kontaktanbahnung dürfte sich der Verdächtige sozialer Medien im Internet bedient haben, die Opfer aber auch in seinem Bekanntenkreis gesucht haben. Zudem habe er sich aus dem Internet kinderpornografisches Material besorgt, so die Polizei.
Im Juli 2015 kam der erschütternde Fall durch die Anzeige eines Elternpaares ins Rollen. Der Mühlviertler soll dessen elfjährigen Sohn missbraucht und dem neunjährigen Bruder des Buben Pornofilme gezeigt haben. Nach der Festnahme folgten mehrmonatige Ermittlungen, die immer mehr Delikte und Opfer zutage förderten. Laut Ermittlern gehe man derzeit von 20 Sachverhalten und zehn Missbrauchsopfern aus. Die Missbrauchsopfer waren im Alter zwischen zehn und 16 Jahren, zuletzt seien sie laut Beamten immer jünger geworden.
Auch Geld eingesetzt
Die Ermittler vermuten, dass die Liste noch wesentlich länger werden und es auch weiter als bis 2010 zurückreichende Delikte geben dürfte. Der Mann dürfte auch Geld geboten haben, um die Kinder und Jugendliche anzulocken – teilweise relativ hohe Beträge.
Der Mann, der seit sieben Monaten in U-Haft sitzt, ist zwar geständig, gibt aber immer nur jene Übergriffe zu, die man ihm nachweisen kann. Die bisher aufgearbeiteten Fälle haben sich in den Bezirken Freistadt, Urfahr-Umgebung und Linz zugetragen. Die Ermittler vermuten aber noch etliche weitere Delikte, nicht nur in Oberösterreich, sondern auch in anderen Bundesländern und weiter als bis 2010 zurückreichend.
Die Polizei veröffentlichte daher ein Foto des Verdächtigen und bittet weitere Opfer sowie Zeugen, sich zu melden. Hinweise können sowohl an das Landeskriminalamt Oberösterreich unter der Telefonnummer 05913340-33-33 als auch an jede Polizeidienststelle gerichtet werden.