Aufseher als Estag-Chef
Scheidender Energie-Control-Chef ist Favorit für Estag-Posten. Heikel wird die Rangordnung im Vorstand.
Heute um Mitternacht endet die Bewerbungsfrist für den zweiten Vorstandsposten in der Energie Steiermark. Bekanntlich kehrt Vorstand Olaf Kieser nach Deutschland zurück, sein Nachfolger soll bis Ende März gefunden sein. Bis gestern lagen schon mehr als 20 Bewerbungen für den mit mehr als 16.000 Euro monatlich dotierten Top-Job vor, darunter auch einige aus der Estag selbst.
Wenn die Anzeichen nicht trügen, ragt ein Bewerber als Favorit aus dem Feld heraus: Martin Graf (40), ein exzellenter Branchenkenner und bestens vernetzter Energie-Experte aus Niederösterreich. Graf war seit 2011 neben Walter Boltz als Vorstand des Energieregulators EControl tätig und rührte dort kräftig um, wurde aber ebenso wie Boltz von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner nicht mehr wiederbestellt. raf wäre fachlich eine Top-Besetzung. Er ist SPÖ-nahe, passt also auch von der Farbenlehre her auf das zweite Vor-
Gstandsticket neben dem ÖVP-nahen Vorstand Christian Purrer. Heikel könnte freilich die Frage der internen Rangordnung werden. In SPÖ-Gewerkschaftskreisen herrscht die Erwartung, dass angesichts eines schwarzen Landeshauptmanns wenigstens in der Energiefirma des Landes die Mehrheitsverhältnisse „korrekt abgebildet“werden, also rot vor schwarz. Allerdings ist Purrer derzeit Sprecher (und damit Chef) des Vorstands, sein Vertrag läuft noch eineinhalb Jahre. SP-Vizelandeshauptmann Michael Schickhofer dürfte als zuständiges Regierungsmitglied auf eine Gleichrangigkeit der beiden Vorstände hinarbeiten, wobei der neue Vorstand mit Finanzen, Personal und Stromnetz sowieso die breitenwirksameren Ressorts innehätte. unächst müssen einmal Auswahl und Hearing laufen. Formal entscheidet dann der Energie-Steiermark-Aufsichtsrat. Und dort hat die SPÖ die Mehrheit. Martin Graf, bisher E-Control
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