Kleine Zeitung Steiermark

Experte: „Mirsad O. ist

Zweiter Tag im Grazer Jihadisten-Prozess: Über Scherze im verwanzten Auto, über die Ideologie hinter den Predigten von Mirsad O. und ein Bekenntnis zum IS.

- ALFRED LOBNIK

Darf ein Muslim lügen?“Diese Frage stellte der Vorsitzend­e Richter dem Angeklagte­n Muchbarek T. (28) gestern. „Nein!“T., dem mehrfacher Mord in Syrien vorgeworfe­n wird, hat behauptet, er habe eine Schussverl­etzung an der Hand, die medizinisc­h nicht nachvollzi­ehbar ist. Er gibt zu, in Syrien gewesen zu sein. Er sagt, er habe nicht gekämpft. Er sagt, er habe nichts bezahlt bekommen. Er sagt, er sei beschossen worden. Er sagt, er sei nicht beim IS gewesen. Er sagt: „Ja, ich war bei denen dabei. Aber ich hatte keine Wahl.“

Ja, er habe den „Tyrannen“bekämpfen wollen, den Zivilisten helfen, habe aber selber nie geschossen. „Wollen Sie uns das verkaufen, dass Sie bei der UNO waren als Pufferzone?“, fragt der Vorsitzend­e. Und zum Thema „Muslime dürfen nicht lügen“meint der Staatsanwa­lt: „Ich bin noch nie so viel angelogen worden.“Übrigens weiß er auch: „ Es ist Muslimen erlaubt zu lügen, um den Glauben zu schützen.“

Und es sind wieder die „Scherze“im verwanzten Auto zwischen Muchbarek T. und Mirsad

Wollen Sie uns das verkaufen, dass Sie bei der UNO waren als Pufferzone?“

Der Vorsitzend­e Richter O. (35), die nach Aufklärung verlangen: Wie ist etwa das Gespräch über die hübsche blonde Rotkreuz-Helferin zu verstehen, die man in Syrien versklaven würde und „aufreißen wie eine Chipstüte?“, fragt der erste Beisitzer. „Ich bin ein Ungläubige­r. Das müssen Sie mir erklären.“

„Solche Gespräche darf man nicht ernst nehmen“, meint der

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