Schelling redet doch mit Heta-Gläubigern
Finanzminister lädt heute zu Gesprächen. Erste Bundesländer nehmen Angebot an.
WIEN. Reden ja, verhandeln nein. So lautet die offizielle Diktion für den Schwenk, den Finanzminister Hans Jörg Schelling gestern im Poker mit den Heta-Anleihegläubigern vollzogen hat. Schon heute Vormittag werden Entscheidungsträger von Gläubigergesellschaften ins Finanzministerium kommen. Dabei handle es sich um „Informationsgespräche“, es gebe keine Verhandlungen. „Ich möchte persönlich den Gläubigern sagen, was passiert, wenn sie das Angebot nicht annehmen und wir die Zweitdrittelmehrheit nicht bekommen“, erklärte Schelling. „Die Konditionen sind fix.“
Den Gläubigern, darunter internationale Banken, Versicherungen und Fonds, wird ein Rückkauf ihrer Heta-Anleihen angeboten. Sie sollen 75 Prozent für landesgarantierte Anleihen erhalten, 30 Prozent erhalten Zeichner von Nachranganleihen. Anleihen im Wert von elf Milliarden Euro sind im Umlauf. Ein großer Heta-Gläubigerpool bezeichnet die Einladung Schellings als „positiven ersten Schritt“, die Ablehnung bleibt aber. „Wir sind überzeugt davon, dass Kärnten zahlungsfähig ist und dass das aktuelle einseitige Angebot scheitern wird“, heißt es. Man sei aber bereit, mit dem Finanzminister an einer alternativen Lösung zu arbeiten.
Tiroler nehmen Angebot an
Unterdessen gibt es erste Gläubiger, die das Rückkaufangebot, das bis 11. März gilt, annehmen. Land und Hypo Tirol werden das tun, erklärte Landeshauptmann Günther Platter: „Freude hat niemand daran, aber das Thema muss ein für alle Mal beendet werden.“Der Schuldenschnitt werde die Bank und das Land jeweils 19,5 Millionen Euro kosten. Auch Vorarlberg akzeptiert das Angebot, sagte Landeshauptmann Markus Wallner, der auf ein „Ende der Diskussion“hofft. Land und Hypo Vorarlberg müssen auf je 19,3 Millionen Euro verzichten.