Eine alte Dame mit zwei Gesichtern
Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League führte Bayern in Turin 2:0, ehe die matten Italiener aufdrehten und ein Remis retteten.
Dynamo Kiew vs. ManCity und Eindhoven vs. Atletico ab 20.45 Uhr im Liveticker: www.kleinezeitung.at und in der Kleine-Zeitung-App Gratis-Download im App Store und Play Store
Drei regierende Meister, drei Tabellenführer, drei Champions-League-Halbfinalisten des Jahres 2015 – fürwahr schmackhafte Kost, die den Fußballfans gestern am Hinspieltag des Achtelfinales der Königsklasse geboten wurde. Juventus Turin, das zuletzt 46 Punkte aus 16 Partien in der Serie A geholt hatte, empfing die Bayern aus München, die in der Bundesliga erst eines von 22 Matches verloren haben. Arsenal bekam es mit Barcelona zu tun, dem Titelverteidiger, der die letzten 32 Pflichtspiele gewonnen hat.
Bayern 60 Minuten top
Weil bei den Bayern das Stammpersonal in der Verteidigung verletzt darniederlag, musste David Alaba im Abwehrzentrum spielen. Neben Partner Joshua Kimmich sah der Österreicher mit seinen 1,80 Metern fast schon aus wie ein Riese. Wer glaubte, Juve würde einen hohen Ball nach dem anderen in den Strafraum dreschen, irrte. Die Italiener agierten vorsichtig. Hauptsache, kein Tor kriegen. Hinten dicht machen, irgendwann werden wir schon zu einer Chance kommen. Beruhigend zu wissen: Gianluigi Buffon, 38, hatte in den vergangenen 36 Pflichtspielen nur 18 Tore kassiert, in der Gruppenphase der Champions League war es daheim gar keines gewesen. Buffon war vor Anpfiff seit 836 Minuten ohne Gegentreffer geblieben.
Und dann waren 43 Minuten absolviert, und ...
... es war alles anders. Die spielbestimmenden Bayern münzten das Engagement in Zählbares um: Müller brachte die Deutschen per Schuss aus elf Metern in Führung. Aus eben dieser Distanz hätte zuvor auch Juve eine Großchance bekommen müssen, doch der Schiri ahndete ein Handspiel von Vidal nicht. Der Chilene war Achtelfinale, Hinspiele: Juventus – FC Bayern 2:2 (0:1) Tore: Dybala ( 63.), Sturaro ( 76.) bzw. Müller ( 43.), Robben ( 55.) Arsenal – FC Barcelona Tor: Messi ( 71., 83./ Elfmeter) Heute: Dynamo Kiew – ManCity ORF eins und Sky live Eindhoven – Atletico SF 2 und Sky live Bereits gespielt: Paris SG – Chelsea Benfica – St. Petersburg AS Roma – Real Madrid Gent – Wolfsburg
Rückspiele:
20.45
20.45
2: 1 ( 1: 1) 1: 0 ( 0: 0) 0: 2 ( 0: 0) 2: 3 ( 0: 1)
8./9. bzw. 15./ 16. März übrigens der überragende Mann am Platz.
Auch nach der Pause legte die „Alte Dame“die unerklärliche Passivität nicht ab. Die Strafe: Robben traf, wie Robben immer trifft – Haken nach Innen und mit dem linken Fuß ins lange Eck (55.). Ein Weckruf für die Italiener, die acht Minuten später nach Kimmich-Patzer durch Dybala auf 1:2 verkürzten und auf den Ausgleich drängten. Unglaublich eigentlich, dass der gelang. Und noch unglaublicher, dass er hochverdient war. Denn die Münchener hatten nach dem 2:0 die Arbeit eingestellt, zumindest geistig. Wieder patzte Kimmich, der eingetauschte Sturaro knallte den Ball zum 2:2 unter die Latte (76.). In Summe war das Remis gerecht. „Wenn man 2:0 gegen so einen Gegner führt, dann sollte man den Sack zumachen. Das darf eigentlich nicht passieren“, sagte Robben. Und Alaba? Souverän. Fehlerfrei. Null gefordert von den Weiß-Schwarzen.
Immer wieder Messi
In London kontrollierte Barcelona das Match, ließ laufen, Arsenal konterte brandgefährlich, Oxlade-Chamberlain vergab die beste Chance aus sieben Metern. Wieder einmal machte Messi den Unterschied, und zwar zwei Mal: 0:1 (71.), 0:2 (83.) per Elfmeter.