Kleine Zeitung Steiermark

Acht Steirer greifen nach WM-Gold

-

EISSTOCKSP­ORT. 220 Teilnehmer aus 22 Nationen werden von heute bis Sonntag in Südtirol um die Medaillen bei der Eisstock-WM spielen. Auf dem Ritten werden sowohl im Mannschaft­sspiel als auch im Ziel und Weiten-Bewerb Gold, Silber und Bronze vergeben. Wie schon 2008 wird auch dieses Mal wieder Manfred Gutmann dabei sein – damals sicherte er sich ebendort im Ziel-Einzel und -Team den Titel. BÖE-Damen Mannschaft­sspiel: Kerstin Acherer ( T), Viktoria Schlapfer ( ESV Riegersber­g), Sabine Fillaffer ( K), Julia Feichtgrab­er ( ESV Union Vornholz), Karin Schwarz (NÖ) Ziel: Simone Steiner ( ESV Riegersber­g), Sonja Oswald-Wagner ( ESV Söding), Bianca Tischberge­r ( NÖ), Feichtgrab­er, Schlapfer BÖE-Herren Mannschaft­sspiel: Mathias Taxacher ( T), Christian Hobl ( W), Michael Brantner ( Tal Leoben), Andreas Kaufmann ( ESV Union Edla), Alfons Marktl ( K) Ziel: Manfred Gutmann ( ESV Passail), Taxacher, Matthias Adler ( T), Rainer Pfeifenber­ger (S) Weitenbewe­rb: Rene Genser ( Ladler Graz), Bernhard Patschg (S), Markus Bischof ( B), Markus Weichinger ( NÖ) Heute: Zielbewerb Vorrunde Donnerstag: Zielbewerb (Quali) und Weitenbewe­rb Freitag: Ziel ( Mannschaft) Samstag: Weitenbewe­rb, Ziel Sonntag: Ziel ( Einzel), Mannschaft­sspiel

Herr Präsident, die Saison ist für Graz vorbei. Wer ist schuld, dass es nur Platz elf geworden ist? JOCHEN PILDNER-STEINBURG: Wer schuld ist? Die Spieler haben schlecht gespielt, die Trainer waren offensicht­lich verantwort­lich, und die Vereinsfüh­rung trägt auch einen Teil. Trainer Todd Bjorkstran­d hat die Spieler ausgesucht, sein Konzept ging bekanntlic­h nicht auf. Die Konsequenz­en wurden gezogen, mit Ivo Jan der Wunschkand­idat der Fans etabliert. Dann sind wir ein bisschen besser geworden.

Jan hat in 46 Spielen nur Laibach überholt. Warum ist er der richtige Mann für die Zukunft? PILDNER-STEINBURG: So kann man das jetzt auch nicht sehen. Wir sind im letzten Abdruck auf Platz elf zurückgefa­llen und waren lange im Rennen um das Play-off. Ich denke, dass, zum Beispiel, der Absturz in der Liga von Platz sechs zu zehn nicht so eklatant ist. Im Endeffekt geht es um zwei, drei Punkte.

Wird die sportliche Verantwort­ung bei einer Person bleiben, oder kommt etwa ein Sportdirek­tor? PILDNER-STEINBURG: Nein. Wir haben nun ein Gremium aus mehreren Personen. Die Trainer geben die Linie vor und erstellen das Programm. Das wird in mehreren Schritten durchgezog­en, das Gremium prüft die Durchführb­arkeit.

Es wurde viel von einer neuen Philosophi­e gesprochen. Gab es bislang keine und wie soll die neue aussehen? PILDNER-STEINBURG: dem Begriff Ich tue mir mit

„Philosophi­e“ schwer. Gerade im Sport ist alles von einer Vielzahl von Faktoren abhängig und Kleinigkei­ten entscheide­n zwischen Sieg und Niederlage, einer positiven oder negativen Entwicklun­g. Wir wollen Graz als Eishockey-Stadt etablieren und den Leuten attraktive­s Eishockey bieten, das ist unsere Philosophi­e.

Der Einsatz junger, heimischer Spieler wurde häufig genannt . . . PILDNER-STEINBURG: Das ist für mich eher eine Strategie. Natürlich ist es unser Ziel, junge Spieler in die Mannschaft zu integriere­n. Was wir getan haben und zunehmend tun werden. Es muss positiv erwähnt werden, dass einige zu Stammspiel­ern geworden sind und auch in Zukunft ihr Leiberl haben. Aber: Wir können Jugendlich­e ausbilden und viel Geld investiere­n und sobald er gut ist, ist er fort. Wenn Salzburg Spieler rauswirft – und es ist meistens Salzburg –, die sie uns vorher weggenomme­n haben, können wir uns, auf gut Steirisch gesagt, die „Leichen“zurückhole­n. Es stimmt ganz einfach das System nicht.

Was wollen die Leute sehen? PILDNER-STEINBURG: Aggressive­s Eishockey. Die Zuseher sind schon dankbar, wenn ein Spieler einmal hart spielt, ein harter Check gezeigt wird oder Raufereien stattfinde­n. Sie wollen, das Feuer drin ist. Nur diese Attribute kannst du nicht auf das Eis bringen, denn dagegen steht die „Philosophi­e“der Schiedsric­hter: Graz darf nicht hart spielen, das darf aber eh keiner. Mit einem taktischen Weicheier-Eishockey ohne Körper und Einsatz bis zum Viertelfin­ale lockst du niemanden mehr hervor. Ich habe mir Ingolstadt gegen Düsseldorf ( Anm.: deutsche Eishockeyl­iga) angesehen – wenn man so in Österreich spielt, sitzt die ganze Mannschaft auf der Strafbank.

Tore müssen auch geschossen werden. Ihr bester Torjäger liegt nach der Qualifikat­ionsrunde auf Platz 29 der Liga . . . PILDNER-STEINBURG: Die Torjäger, die es früher gegeben hat, gibt es einfach nicht mehr – nirgendwo. Es ist wichtig, dass die Mannschaft in ihrer Gesamtheit zusammenpa­sst und in der Breite Tore schießt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Torleute heute auch viel besser sind. Wir haben einen sehr guten Tormann, das hat Bjorkstran­d gut gemacht.

Müssen Sie heuer beim Budget nachbesser­n? PILDNER-STEINBURG: Selbstvers­tändlich. Wir hatten weniger Zuseher und haben dadurch geringere Einnahmen.

 ??  ?? Für 99ers-Präsident Jochen Pildner-Steinburg war die abgelaufen­e Saison nicht einfach
Für 99ers-Präsident Jochen Pildner-Steinburg war die abgelaufen­e Saison nicht einfach
 ??  ?? Szenen wie diese hatten in der abgelaufen­en Saison wahrlich Seltenheit­swert
Szenen wie diese hatten in der abgelaufen­en Saison wahrlich Seltenheit­swert
 ??  ?? Manfred Gutmann holte bei der WM auf dem Ritten zwei Mal Gold
Manfred Gutmann holte bei der WM auf dem Ritten zwei Mal Gold

Newspapers in German

Newspapers from Austria