Kleine Zeitung Steiermark

ZUR PERSON

- I NTERVIEW: LUIGI HEINRICH

Ulrich Noethen, geboren am 18. November 1959 in München. Werdegang: aufgewachs­en in einer Pfarrersfa­milie in Neu-Ulm und Augsburg. Studierte kurz Jus, dann Schauspiel in Stuttgart. Preise: zweimal Grimme-Preis, eine Goldene Kamera u. v. m. Im Kino: „Das Tagebuch der Anne Frank“ab 3. März. das in relativ kurzer Folge der vierte Film, in dem Bauer im Mittelpunk­t steht. Er führte als hessischer Generalsta­atsanwalt einen einsamen Kampf gegen die Vertuschun­g nationalso­zialistisc­her Verbrechen und die restaurati­ve Politik der Regierung Konrad Adenauers.

Gegen ihn formierte sich immer wieder Widerstand. NOETHEN: Bauer hat einmal gesagt: „Wenn ich aus meinem Büro rausgehe, betrete ich Feindeslan­d!“Für mich ist er einer der wenigen deutschen Helden, die zustande brachten, dass man sich mit Auschwitz auseinande­rsetzte. In Deutschlan­d war das zu jener Zeit alles andere als ein Zentralpun­kt.

Er war auch an der Ergreifung von Adolf Eichmann beteiligt? NOETHEN: Da hat Bauer mit dem israelisch­en Geheimdien­st kooperiert, weil er der Ansicht war, dass dieses Thema in Deutschlan­d nicht in den richtigen Händen gewesen wäre. Eine Freude, dass man so was spielen darf. Ich hatte lange, schwierige Dialoge, und es gab zwei Drehbuchse­iten, wo ich ein Interview auf Dänisch geben musste. Ich habe das ganz genau gelernt. Das Aufsagen dieses Textes ist heute meine Partynumme­r.

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