Kleine Zeitung Steiermark

Historisch­es Wahlergebn­is gegen Merkel

Merkels CDU erlebt eine Schlappe. Die rechtspopu­listische AfD springt deutlich in drei Landtage. Und ein Grüner schreibt deutsche Geschichte.

- I NGO HASEWEND, STUTTGART

Als um Punkt 18 Uhr das Ergebnis der Landtagswa­hl in Baden-Württember­g auf der Leinwand erscheint, wird die Staatsgale­rie in Stuttgart von einem markerschü­tternden Schrei erfüllt. Mit 30 Prozent liegen die Grünen drei Prozentpun­kte vor der CDU. An diesen deutlichen Vorsprung vor der Partei, die seit 1952 immer an der Spitze stand, hat dann doch niemand bei den Grünen ernsthaft geglaubt. Die meisten Gäs- te auf der Wahlparty sind sich bewusst, dass sie gerade Teil eines historisch­en Moments geworden sind. Noch nie zuvor hat eine andere Partei außer der SPD und der Union aus CDU/ CSU in einem Bundesland der Bundesrepu­blik die Mehrheit der Stimmen geholt.

Doch der Erfolg ist bitter-süß, denn nur Sekunden nach dem eigenen Ergebnis springt auf dem Bildschirm der Balken der rechtspopu­listischen Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) auf 12,5 Prozent in die Höhe. Als kurz darauf auch noch die AfDZahlen aus Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt auftauchen, ist allen klar, Deutschlan­d hat einen nie da gewesenen Rechtsruck erlebt. In Rheinland-Pfalz zieht die AfD mit einem zweistelli­gen Ergebnis in den Landtag in Mainz, in Sachsen-Anhalt wird sie mit 24 Prozent sogar zweitstärk­ste Partei.

Eine halbe Stunde später ist auch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n auf der Wahlparty und spricht an diesem Abend zum ersten Mal öffentlich. „Die Württember­ger haben heute Geschichte geschriebe­n“, sagt er nach minutenlan­gem Applaus vor den Parteianhä­ngern. Er sehe das „furiose Ergebnis“als Auftrag, erneut eine Regierung zu bilden. „Ich werde mit allen Gespräche führen“, sagt der 67-Jährige. Da es aber nicht erneut für ein grün-rotes Bündnis reicht, wird

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