Der Kater
Da mögen die tiefen Rohölpreise noch so sehr an den Gewinnen der Förderkonzerne nagen und die Klimagipfel noch so hoffnungsschwanger tagen: Der Durst nach neuen Erdölquellen, der bleibt.
Nachdem die Nachfrage nicht sinkt und sich die Netze aus Bohrinseln in südlicheren Gefilden bereits spinnwebengleich ausgebreitet haben, gerät nun immer mehr der Norden in den Sucher der Konzerne. So vermelden die Energieriesen Statoil und Eni den Förderstart auf der nördlichsten Bohrinsel der Welt. Die Plattform in der Barentssee soll täglich 100.000 Fass Öl aus den Tiefen holen.
Gleichzeitig arbeiten Russland, Kanada, Dänemark und die USA daran, weitere Teile der Arktis zu erschließen. Erleichtert wird das paradoxerweise durch die Verbrennung des solcherart zutage geförderten Rohstoffs. Auf diese Weise ist die Eisfläche der Arktis in 40 Jahren fast um die Hälfte zusammengeschmolzen. Also wird nachgestoßen, um die freigegebenen Gebiete anzubohren. on selbst aufhören wird das erst, wenn der Planet leer gesaugt ist. Der Kater stellt sich dummerweise immer erst am Tag danach ein.
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