Suche nach Leben auf
Die Raumfahrtbehörden von Europa und Russland wollen heute eine Proton-M-Rakete mit Satellit und einem Landemodul zum Mars schicken.
Ein Ziel steht außer Frage: Wenn heute der ExoMars Orbiter und das Landemodul Schiaparelli an Bord einer mächtigen russischen Proton-Rakete vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan abhebt, soll nach Leben auf dem Mars geforscht werden. ESA und Roskosmos, die Raumfahrtbehörden von Europa und Russland, tragen das ehrgeizige Projekt gemeinsam – und auch österreichische Firmen beteiligten sich daran.
Das milliardenschwere Projekt soll in zwei Etappen Spuren von aktuellem oder vergangenem Leben auf dem Roten Planeten suchen. „Falls es jemals eine Mission gegeben hat, die eine echte Chance hatte, Hinweise auf Leben auf dem Mars zu finden, dann ist das ExoMars“, glaubt Jorge Vago von der ESA. Der 53jährige Wissenschaftler aus Argentinien treibt das als ambitioniert geltende Projekt, an dem sich Roskosmos maßgeblich beteiligt, seit den ersten Überlegungen der ESA 2002 mit voran.
Sieben Monate „Anreise“
Der Flug zum Erdnachbarn soll sieben Monate dauern, die Sonde TGO (Trace Gas Orbiter) soll nach ihrer Ankunft bis mindestens 2022 als Wissenschaftssatellit um den Mars kreisen und unter anderem die Atmosphäre auf Spuren von Methan untersuchen. Dieses Gas hatte der ESA-Satellit Mars Express bereits 2004 entdeckt. „Ich erwarte, dass wir Methan nachweisen und besser ver- stehen, wie es entsteht“, gab sich Vago im Vorfeld selbstsicher.
Das Testmodul Schiaparelli (benannt nach dem italienischen Astronom Giovanni Schiaparelli) soll nach der planmäßigen Abkopplung vom TGO am 19. Oktober 2016 per Fallschirm zur Marsoberfläche hinabsegeln. Dort besteht seine Aufgabe darin, wertvolle Erfahrungswerte für die zweite Etappe von ExoMars zu sammeln: In zwei Jahren soll ein technikbeladenes Landemodul mit einem Rover vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan abheben. Der für 2018 geplante Ro-