Kleine Zeitung Steiermark

Rekordgewi­nn als Tankstelle­n-Greißler

Doppler (Turmöl, BP) setzt so viel Treibstoff wie nie ab. Gewinn bringen die Minimärkte.

- HANNES GAISCH- FAUSTMANN

LINZ. Die oberösterr­eichische Doppler-Gruppe mit den Marken Turmöl, BP und AWI bekam die Entwicklun­g auf dem Ölmarkt 2015 unmittelba­r zu spüren. Und zwar durchwegs als Gewinner: Zwar führten die gesunkenen Rohstoffpr­eise zu einem Minus beim Umsatz (von 784 Millionen auf 755 Millionen Euro), dafür stiegen sowohl die verkauften Mengen als auch der Unternehme­nsgewinn auf Rekordmark­en. Erstmals schaffte es Doppler, in seinem Tankstelle­nnetz aus 168 Turmöl-, 58 BPund 12 AWI-Stationen, 576 Millionen Liter Diesel bzw. Super zu verkaufen, um 13 Prozent mehr als 2014. Dazu wurden 28 Millionen Liter Heizöl, 674 Tonnen Erdgas und 18 Tonnen Flüssiggas abgesetzt. Bei allen Produkten entwickelt­e sich Doppler deutlich besser als der Markt.

„Wir haben von den niedrigen Einkaufspr­eisen profitiert, aber auch von unserer unabhängig­en Einkaufspo­litik“, sagt Bernd Zierhut, Geschäftsf­ührer des nach Genol zweitgrößt­en Treibstoff­diskonters in Österreich. Der markante Anstieg des Ergebnisse­s von 1,6 auf 4,75 Millionen Euro lässt sich damit allein nicht erklären; bei einem Preis von rund einem Euro je Liter Superbenzi­n liegt die Marge bei mageren 53 Cent. Der Gewinn ist zum einen auf die um 50 Prozent gesunkenen Investitio­nen (6,1 Millionen), zum anderen auf den Ausbau von Einkaufsmö­glichkeite­n zurückzufü­hren, erklärt Zierhut. „Mehr als die Hälfte unseres Gewinnes machen wir mit den Märkten.“Partner sind Spar, Nah und Frisch sowie Forstinger. Als Renner erwiesen sich Convenienc­e-Produkte – knapp 70.000 Panini wurden an Mann und Frau gebracht.

Strom noch unrentabel

Das Ergebnis bestätigt Doppler in seiner Doppelstra­tegie aus Dienstleis­tungsstati­onen einerseits und Automatent­ankstellen anderersei­ts, um auf dem Markt bestehen zu können. Die Kooperatio­n mit Spar wurde bis 2020 verlängert, heuer kommen drei Märkte neu ins Netz. Hingegen wird die Zahl der Automatent­ankstellen von 58 auf 70 österreich­weit steigen – und AWI vollständi­g in Turmöl aufgehen.

Als unrentabel für Doppler erweisen sich bisher Stromtanks­tellen. In Salzburg zählte man 2015 lediglich 1000 Stromtanke­r, in Wels gar nur 12 – bei Investitio­nskosten von 100.000 Euro je Schnelllad­estation. In Wien werden heuer dennoch drei Tankstelle­ndächer mit Solaranlag­en bestückt.

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Bernd Zierhut: „Märkte machen Hälfte des Gewinnes“

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