Der Präsident
Der zweite Platz von Vincent Kriechmayr im Super-G in Kvitfjell bringt die Kritik am ÖSV-Team nicht zum Verstummen. Es wird Konsequenzen geben.
Seit Wochen stehen die „schnellen Herren“des ÖSV unter Dauerbeschuss ob ihrer Erfolglosigkeit. Daran konnte auch Platz zwei von Vincent Kriechmayr im Super-G in Kvitfjell hinter Kjetil Jansrud nichts ändern. Selbst seine Chance auf die kleine Kristallkugel, er liegt vor dem Finale in St. Moritz 37 Punkte hinter dem Führenden Aleksander Aamodt Kilde, trug nicht zur Beruhigung in der Mannschaft bei. Im Gegenteil. Selbst ehemalige Spitzenabfahrer stimmen in den Chor der Kritiker ein.
„Viele Läufer haben kein Selbstvertrauen. Es fehlt, dass sie befreit fahren und die nötige Kaltschnäuzigkeit in den entscheidenden Passagen zeigen“, analysiert ORF-Co-Kommentator Hans Knauß seine Ex-Kollegen und ergänzt: „Die Freiheit im Kopf der Burschen ist völlig weg. Sie versuchen, ganz genau zu fahren, statt den Ski laufen zu las- sen.“An Kriechmayr prallt die Beurteilung von außen anscheinend ab: „Mit Kritik müssen wir immer leben, das ist nichts Neues für uns. Wir leben schon seit Monaten damit. Der Druck kommt ja nur von außen.“Das bestätigt ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher: „Intern wird kein Druck auf uns ausgeübt, von außen sehr wohl. Damit müssen Leistungssportler umgehen können. Wir Trainer helfen ihnen dabei.“