Querdenkerin mit dem Rezept zum Anpatzen
Renate Gruber aus Kindberg führt in Wien drei Cupcake-Shops und gibt ihr Wissen in Büchern weiter.
Renate Gruber aus Kindberg spricht nicht über Cupcakes, sie schwärmt förmlich davon. Die kleinen Kuchen mit Cremehaube sind für sie weit mehr als bloß ein Dessert. „Mein Favorit ist der ,Weiße-SchokoCupcake‘. Er ist wie eine Wolke essbares Glück“, sagt sie. Die gelernte Werbegrafikerin hat als Quereinsteigerin im September 2010 in Wien ihr erstes CupcakeGeschäft eröffnet und mittlerweile auf drei Lokale und zwei Pop-up-Stores aufgestockt. „Grafik und Cupcakes haben viel gemeinsam. Die Menschen kommen ins Geschäft und wollen neue Gestaltungsformen des althergebrachten Schokoladekuchens sehen. Und genau das biete ich“, erläutert die Chefin von 25 Mitarbeitern.
Der Erfolg des Nahrungstrends aus Amerika spricht für sich. Im Zwei-Stunden-Rhythmus leeren sich die Kuchenvitrinen und müssen nachbestückt werden. Expansion ist für die zweifache Mutter ein Thema. „Ich liebe Graz und habe schon mehrmals über ein Geschäft dort nachge- Im September 2010 hat sie ihr erstes Cupcake-Geschäft in Wien eröffnet. Ihr viertes Backbuch erschien im Februar. dacht. Aber ich denke, dass der Absatzmarkt zu klein ist. In Wien verkaufe ich am Tag etwa 1000 Stück.“
Aber auch in Sachen Ernährungsbewusstsein macht sich Gruber Gedanken. „Momentan sind ,Low-Carb-Cupcakes‘ in der Entwicklung. Ende März wird ein kohlenhydrateminimierter Kuchen aus der Testreihe in der Vitrine stehen“, freut sich Gruber. Grubers Favorit besteht aus Avo- cado, Butter, Kakao und Birkenzucker und wird derzeit auf Geschmack, Verderblichkeit und Aussehen hin getestet. „Es sind noch andere in der engeren Auswahl. Ich hoffe aber, dass der das Rennen macht.“
Doch selbst ihr fällt das Essen des süßen Leckerbissens nicht immer leicht: „Einen Cupcake darf man ruhig so essen, dass man sich richtig anpatzt. Egal ob mit oder ohne Gabel.“