Von der Silolösung zur
Roboter, die 20 Sprachen sprechen, 300 vielversprechende Start-ups und ein Kommissar auf der Suche nach dem digitalen Binnenmarkt: In Hannover öffnet die IT-Messe Cebit ihre Pforten.
Lange war die IT-Messe Cebit Dreh- und Angelpunkt einer aufstrebenden Mobilfunkindustrie. Tarife änderten sich noch während Pressekonferenzen von Größen wie VIAG Interkom (heute O2), Branchenkrösus Nokia betrieb auf dem Gelände in Hannover gar eine komplette Reparatur- und Servicestelle.
In den letzten Jahren – parallel zum Aufstieg des früher im Jahr stattfindenden Mobile World Congress – büßte die Cebit zwar zunehmend an globaler unterhaltungselektronischer Relevanz ein, wurde aber gleichzeitig zum Liebkind von Fachbesuchern. Rund 3000 Firmen nehmen deswegen auch heuer an der Messe teil, „digitale Transformation“gilt 2016 als Leitthema.
Mehr als 222.000 Besucher werden erwartet, wir haben an dieser Stelle erste – absehbare – Schwerpunkte unter die Lupe genommen. Künstliche Intelligenz. 20 Sprachen spricht der Roboter Pepper dank IBMs Supercomputer Watson. In Japan sind von dem 1,20 Meter kleinen, gestenerkennenden Helferlein acht Monate nach dem Verkaufstart bereits 10.000 Stück im Einsatz. Auf der Cebit ist Pepper mit seinem kleinen Bruder Nao unterwegs. Dieser soll künftig in der Hotelkette Hilton bei der Betreuung der Gäste aushelfen, in Hannover stehen die Roboter stellvertretend für das breite Gebiet der „künstlichen Intelligenz“. Deren Relevanz nicht erst seit dem jüngsten Go-Erfolg des Google-Computers AlphaGo wieder enorm zunimmt. Digitale Union. Weil Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ihren traditionellen Cebit-Rundgang erst heute abhält, gehörte ein großes Maß an Aufmerksamkeit zur Messe-Eröffnung EU-Digitalkommissar Günther Oettinger. Dieser skizzierte den Weg in eine „digitale Union“. Oettinger drängt auf eine rasche Verwirklichung des „digitalen Binnenmarkts“– nationale Gesetze müssten „irrelevant“werden. Derzeit würden Stan-