Jubel, Sekt und Frust bei ATSE-Party
Aus, vorbei! ATSE Graz schafft Überraschung, bei Zeltweg ging es hinter den Kulissen rund. Jetzt spielt nur noch die NHL Graz.
An Überraschungen war die steirische Eishockeysaison wahrlich nicht arm. Die Krönung waren aber die Eliteliga-Finali. Der „aussichtslose“ATSE Graz hat die „unschlagbaren“Zeltweger, die davor nur ein Spiel verloren hatten, drei Mal besiegt, die Serie 3:1 gewonnen und den Meistertitel geholt.
So groß der Jubel bei der ATSE-Truppe von Gilbert Kühn war, so groß war der Frust bei Zeltweg, wo nach einer kämpferisch starken Leistung am Ende nicht nur die Silbermedaillen ins Eck flogen. Nach Spiel zwei kam es zum offenen (und in der Halle hörbaren) Bruch zwischen Trainer und Obmann Franz Sturm und dem Team um Mark Brunnegger und Kapitän Michael Pollross. „Die Ursachen bleiben intern. Nach der Trennung von Sturm mussten wir kurzfristig eine Lösung finden“, sagte Chris Mayerl, der sich als zweiter Obmann selbst hinter die Bande stellte. Bitter: Im vierten Finale fehlte Zeltweg auch noch Stammgoalie Andreas Brenkusch aus familiären Gründen. Einzig ATSE-Spieler Christoph Krall war nicht zum Jubeln. Er bekam in Spiel eins einen Puck ins Gesicht: Jochund Kieferbeinbruch sowie Haarriss in der Augenhöhle.
Beeinflusst vom Eliteligafinale war auch das gleichzeitig angesetzte Endspiel der Landesliga: Zeltweg II, dezimiert wegen des Spiels der „Einser“, hatte sich gegen den Favoriten HC Hartberg ein fünftes Spiel erkämpft, war aber beim 1:16 chancenlos. Hartberg-Obmann Werner Derler war in Feierlaune: „Heuer hat unsere Devise endlich Früchte getragen. Alle Hartberger Eigenbauspieler haben die gesamte Saison über spielen können und trugen ein großes Stück zum Titel bei.“
„NHL“boomt
Damit sind bei allen Steirerklubs die Entscheidungen gefallen (siehe Info-Box). Offen ist nur noch der Ausgang der 21. Saison der Nationalen Hockeyliga NHL. „Für uns wieder ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagt Liga-Obmann Sigi Hinterleitner schon vor dem Finale. „Mit fünf Jugendteams liegt uns auch der Nachwuchs sehr am Herzen. Wir wollen jedem den Einstieg zum Eishockey erleichtern und den Breitensport fördern.“Mit 58 Teams in zehn Gruppen ist die Grazer „NHL“nach wie vor die größte Hockeyliga Europas.