Kleine Zeitung Steiermark

Jubel, Sekt und Frust bei ATSE-Party

Aus, vorbei! ATSE Graz schafft Überraschu­ng, bei Zeltweg ging es hinter den Kulissen rund. Jetzt spielt nur noch die NHL Graz.

- CHRISTOPH HEIGL ALFRED TAUCHER

An Überraschu­ngen war die steirische Eishockeys­aison wahrlich nicht arm. Die Krönung waren aber die Eliteliga-Finali. Der „aussichtsl­ose“ATSE Graz hat die „unschlagba­ren“Zeltweger, die davor nur ein Spiel verloren hatten, drei Mal besiegt, die Serie 3:1 gewonnen und den Meistertit­el geholt.

So groß der Jubel bei der ATSE-Truppe von Gilbert Kühn war, so groß war der Frust bei Zeltweg, wo nach einer kämpferisc­h starken Leistung am Ende nicht nur die Silbermeda­illen ins Eck flogen. Nach Spiel zwei kam es zum offenen (und in der Halle hörbaren) Bruch zwischen Trainer und Obmann Franz Sturm und dem Team um Mark Brunnegger und Kapitän Michael Pollross. „Die Ursachen bleiben intern. Nach der Trennung von Sturm mussten wir kurzfristi­g eine Lösung finden“, sagte Chris Mayerl, der sich als zweiter Obmann selbst hinter die Bande stellte. Bitter: Im vierten Finale fehlte Zeltweg auch noch Stammgoali­e Andreas Brenkusch aus familiären Gründen. Einzig ATSE-Spieler Christoph Krall war nicht zum Jubeln. Er bekam in Spiel eins einen Puck ins Gesicht: Jochund Kieferbein­bruch sowie Haarriss in der Augenhöhle.

Beeinfluss­t vom Eliteligaf­inale war auch das gleichzeit­ig angesetzte Endspiel der Landesliga: Zeltweg II, dezimiert wegen des Spiels der „Einser“, hatte sich gegen den Favoriten HC Hartberg ein fünftes Spiel erkämpft, war aber beim 1:16 chancenlos. Hartberg-Obmann Werner Derler war in Feierlaune: „Heuer hat unsere Devise endlich Früchte getragen. Alle Hartberger Eigenbausp­ieler haben die gesamte Saison über spielen können und trugen ein großes Stück zum Titel bei.“

„NHL“boomt

Damit sind bei allen Steirerklu­bs die Entscheidu­ngen gefallen (siehe Info-Box). Offen ist nur noch der Ausgang der 21. Saison der Nationalen Hockeyliga NHL. „Für uns wieder ein sehr erfolgreic­hes Jahr“, sagt Liga-Obmann Sigi Hinterleit­ner schon vor dem Finale. „Mit fünf Jugendteam­s liegt uns auch der Nachwuchs sehr am Herzen. Wir wollen jedem den Einstieg zum Eishockey erleichter­n und den Breitenspo­rt fördern.“Mit 58 Teams in zehn Gruppen ist die Grazer „NHL“nach wie vor die größte Hockeyliga Europas.

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Trennung mitten im Finale: Franz Sturm

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