Blauer Jäger bläst zur Attacke
Gernot Darmann löst Christian Ragger als Chef der Kärntner FPÖ ab.
Freunde, Politik, Sport, Jagd. Das gibt Gernot Darmann auf seiner Homepage als Interessen an. Die Kombination daraus hat dem FPÖ-Abgeordneten zum Nationalrat zum vorläufigen Karrierehöhepunkt verholfen.
Amtlich wird es beim Landesparteitag am 4. Juni, es gilt aber schon jetzt als sicher: Der 40-jährige gebürtige Grazer wird nächster Obmann der Kärntner FPÖ und Landesrat. Sicher vor allem, weil Darmann auf die Unterstützung seines Freundes, Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache, bauen kann.
Darmann löst einen anderen Freund und ehemaligen Chef ab: Christian Ragger, dessen Büroleiter er 2013 war. Für den studierten Juristen ist der Parteiobmann die Folge seines Interesses an Politik: Landtagsabgeordneter, Landesparteisekretär, Klubobmann im Landtag waren einige seiner politischen Funktionen. Alle in Kärnten, wo Darmann, dem eine authentische, nicht peinliche oder aufdringliche Leutseligkeit nachgesagt wird, weiter an seinem Netzwerk werkte.
Ein Netzwerk, mit dessen Hilfe er 2013 ins Hohe Haus zurückkehrte, als stellvertretender FPÖKlubobmann und blauer Sicherheitssprecher. Im Hypo-U-Ausschuss im Nationalrat arbeitet der „Familienmensch und Naturfreund“an seiner Rolle als Aufdecker und Saubermann. Ein Image, das Darmann als Chef der von den Nachbeben vieler Skandale gebeutelten Kärntner Freiheitlichen nutzen kann und wird.
Ebenso wie sein Interesse an der Jagd: Darmann, er ist seit dem 16. Lebensjahr Mitglied der Jägerschaft, wird gegenüber der Koalition aus SPÖ, Grüne und ÖVP sicher schärfer und mit nationalerer „Munition“schießen als der eher liberale Noch-Parteichef Ragger.