Kleine Zeitung Steiermark

Täter bedrohte

Neue dramatisch­e Details der Bluttat in Kapfenberg: Enisa R. wollte ihren Ehemann anzeigen, weil er sie bedroht hat. Auf dem Weg zur Polizei wurden sie und ihre Schwester erstochen.

- HANS BREITEGGER

Enisa wurde Montagmorg­en von ihrem Ehemann bedroht. Sie rief bei der Polizei an. Die haben nichts getan“, kritisiert ein Verwandter der ermordeten Schwestern. „Jetzt sind beide tot, eine Tragödie.“

Dieses dramatisch­e Detail der Bluttat in Kapfenberg wurde gestern bekannt. Der Anruf von Enisa R. (30), die in einem Einkaufsze­ntrum nahe dem Tatort arbeitete, ging Montagmorg­en bei der Stadtpoliz­ei Kapfenberg ein. Die Frau verlangte nach einem bestimmten Beamten. Der war nicht da.

Sie habe Probleme mit ihrem Mann, erklärte sie den diensthabe­nden Polizisten. Sie soll in der Wachstube Anzeige erstatten, so die Antwort. Die Frau konnte nicht, sie musste arbeiten. Zur Stadtpoliz­ei wollte sie erst am Nachmittag, nach Dienstschl­uss. Die Polizeiins­pektion Kapfenberg (Bundespoli­zei) erfuhr davon erst, nachdem die beiden Frauen schon tot waren.

Enisa R. hatte große Angst vor ihrem Ehemann Rafet (33). Er

Beschuldig­ter: Rafet R. war laut Aussagen der Angehörige­n gegen sie und die drei Kinder (vier, zehn und elf Jahre alt) sehr oft gewalttäti­g gewesen. „Er hat mit den Kindern gespielt – und er hat sie geschlagen. Das war auch der Grund für die Trennung vor 14 Tagen“, weiß der Onkel der beiden Opfer zu berichten. „Weil Enisa Angst hatte, wurde sie am Montag von ihrer Schwester von der Arbeit abgeholt.“

Auf Sterbende eingetrete­n

Enisa R. und Neziha P. (28) – Mutter von zwei minderjähr­igen Kindern – waren auf dem Weg zum Parkplatz, wollten von dort di-

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Entsetzt: Der Onkel (links) und der Vater
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