Kleine Zeitung Steiermark

Ärger über Abgabenpla­n

Maschinens­teuer schreckt Industrie und Wirtschaft auf./ Finanzausg­leich: Steirer für Erhöhung der Grundsteue­r.

- THOMAS ROSSACHER

Maschinens­teuer oder Wertschöpf­ungsabgabe: Der Begriff ist einerlei, seit der Forderung des steirische­n ÖGBChefs Horst Schachner nach einer solchen Abgabe rotieren Wirtschaft­s- und Industriel­lenvertret­er. Noch dazu, da die Gewerkscha­ft die Besteuerun­g eng mit einer Arbeitszei­tverkürzun­g (30-Stunden-Woche) – bei vollem Lohnausgle­ich – verknüpft. Andernfall­s wären unser Sozialsyst­em und die Beschäftig­ung nicht zu erhalten, lautet der Tenor. Dem folgt Jochen Pildner- Steinburg, Präsident der IV nicht, er warnt vor einer „Strafsteue­r für Investitio­nen“. Der ÖGB würde „mit ewiggestri­gen Rezepten“aufwarten, anstatt Lösungen für einen notwendige­n Wandel anzubieten, grollt der Industriel­le. Und weiter: Die Wertschöpf­ungsabgabe würde die „Wachstumst­reiber“der Steiermark treffen. Zudem wären das Resultat der 30Stunden-Woche nicht weniger, sondern mehr Arbeitslos­e.

Gefragt seien aus seiner Sicht zeitgemäße Bildungsan­gebote sowie moderne, arbeitsrec­htliche Rahmenbedi­ngungen. „Nur eine Entlastung der Betriebe kann für eine Entlastung am Arbeitsmar­kt sorgen.“ine Absage erteilt den Plänen des ÖGB neben Wirtschaft­skammer-Chef Josef Herk noch Kurt Egger, Direktor des Wirtschaft­sbundes: Eine Arbeitszei­tverkürzun­g bei vollem Lohnausgle­ich löse eine drasti-

Esche Verschlech­terung Wettbewerb­sfähigkeit aus, fürchtet der Funktionär.

Widerspruc­h erntet er aber von Kurt Luttenberg­er (Gewerkscha­ftlicher Linksblock, KPÖ): „Eine Arbeitszei­tverkürzun­g würde die vorhandene Arbeit besser verteilen.“em steirische­n Finanzrefe­renten, SPÖ-Vize-LH Michael Schickhofe­r, machen diese „sinnlosen Steuerdeba­tten“keine Freude. Die Verhandlun­gen über den Finanzausg­leich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden laufen, da ist eine starke gemeinsame Position gegenüber Wien gefragt. So unterstütz­t Schickhofe­r den Gemeindebu­nd ( Erwin Dirnberger), der wie ÖVPLandesh­auptmann Hermann Schützenhö­fer und andere auch auf ein Ende der Benachteil­igung der Steiermark drängt. Man habe „ein Recht an einem fairen Anteil am Steuerkuch­en“, unterstrei­cht Schickhofe­r. Der tritt ebenso für eine höhere Grundsteue­r ein – das würde Mehreinnah­men von 30 Millionen Euro bedeuten.

Verhandelt wird außerdem über Verwaltung­svereinfac­hungen und Bürokratie­abbau – auf allen Ebenen. Unter dem Motto „G’scheit wirtschaft­en, g’scheit haushalten“hat Schickhofe­r in den Regionen mit Verantwort­lichen Probleme diskutiert und Ideen eingesamme­lt. „Oft ging es dabei um Kontrollen, Flächenwid­mung oder Soziales.“

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Industriel­ler Jochen PildnerSte­inburg warnt vor „Strafsteue­r“

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