Warum der steinige Weg der
30 Hektar Land, 16 Milchkühe und 8 Familienmitglieder, die sich gemeinsam um den Erhalt ihrer Landwirtschaft bemühen. Was treibt die Familie an, den Hof weiterzuführen?
Was tun Sie, damit Sie Ihren Landwirtschaftsbetrieb erhalten können? ANITA FEINER: Wir haben mehrere Standbeine. Zum einen arbeitet mein Mann halbtags in einem Holzverarbeitungsbetrieb, zum anderen leben wir von den Einkünften aus Milch-, Tier-, und Holzverkauf. Da der Milchpreis zurzeit sehr tief ist und wir alleine vom Brennholzverkauf nicht leben können, ist es notwendig, dass mein Mann auch weiterhin arbeiten geht. Meine Schwiegereltern sind auch eine sehr große Hilfe, da sie uns unterstützen, wo sie können.
Wie sieht also Ihr Tagesablauf aus? FEINER: Unser Tag beginnt um 5 Uhr früh mit dem Versorgen der Kühe, der Rest der Familie fährt zur Arbeit oder zur Schule und ich erledige mithilfe meiner Schwiegereltern die restlichen Arbeiten.
Wie schaffen Sie es, auch die schweren Arbeiten zu erledigen? FEINER: Wenn mein Mann und mein ältester Sohn Andreas arbeiten sind, ist es manchmal schon stressig. Zu Mittag kommt mein Mann nach Hause, dann es-
Rinderstall mit Aussicht sen wir gemeinsam. Am Nachmittag erledigen wir die restliche Arbeit, die anfällt – zum Beispiel im Sommer das Mähen und im Winter die Holzarbeiten. Vieles ist bei uns Handarbeit – etwa das Heuarbeiten. Wir haben viele steile Flächen, da kommt man mit den Maschinen nicht weit.
Frage an die Kinder: Wie erlebt ihr das Leben am Bauernhof? KARIN UND ANGELIKA FEINER: Wir sind damit aufgewachsen, und wenn unsere Eltern krank sind oder einmal ausgehen wollen, ist es für uns mittlerweile selbstverständlich, zu helfen. Früher haben wir die Arbeit oft als lästig empfunden.
Schweißt die Landwirtschaft die Familie zusammen? ANGELIKA FEINER: Ja, weil wir alle bei der Arbeit zusammenhelfen und dadurch miteinander viel Zeit verbringen.
Wie regelt ihr die Arbeit, wenn ihr auf Urlaub fahren wollt? ANITA FEINER: In unserem Fall führt unser ältester Sohn in dieser Zeit die Landwirtschaft und die Großeltern helfen auch. Eine Auszeit ist äußerst wichtig.
War es für Ihren Mann klar, dass er die Landwirtschaft übernimmt? FEINER: Ja, er war immer begeistert bei der Arbeit. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die Landwirtschaft zu übernehmen.
Was motiviert Sie, die Landwirtschaft weiterzuführen? FEINER: Die Liebe zum Beruf und weil es den Hof seit dem 15. Jahrhundert gibt.
Was haben Sie gemacht, bevor Sie geheiratet haben? FEINER: Ich bin in die HLW gegangen und habe dann beim Steuerberater gearbeitet. Heute bin ich Ortsbäuerin und im Gemeinderat.
Welche Vorteile hat ein Nebenerwerbslandwirt? FEINER: Wie schon gesagt, dass man mehrere Standbeine hat und krisensicherer ist. Sehr vorteilhaft ist, dass die Kinder parallel zum Beruf mitlaufen und man sie immer um sich herum hat.
Was sind die Nachteile? FEINER: Dass wir oft am Wochenende arbeiten müssen, für uns ist der Samstag ein ganz normaler Arbeitstag. Der einzige wirklich freie Tag ist der Sonntag – bis aufs Tierefüttern natürlich.