Kleine Zeitung Steiermark

Rücktritt, Ermittlung­en und

Islands Premier tritt zurück, in Paris und München ermitteln die Staatsanwä­lte. Das Bekanntwer­den der Panama-Papiere sorgt weltweit für große Aufregung.

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MITTWOCH,

S6. APRIL 2016, SEITE 38 onntagaben­d brachte ein internatio­nales Journalist­enKonsorti­um den Panama-Ball ins Rollen. Seitdem haben die Enthüllung­en über Hunderttau­sende karibische Briefkaste­nfirmen weltweit Steuerfahn­der, Opposition­spolitiker oder staatliche Stellen und Staatsanwä­lte mobilisier­t. Ein aktueller Überblick. Österreich­s Aufsicht. Finanz und Justiz warten vorerst ab, ob die Fi- nanzmarkta­ufsicht bei ihrer heute startenden Prüfung zur Überwachun­g der Geldwäsche-Prävention bei der Landeshypo Vorarlberg und der Raiffeisen Bank Internatio­nal auf Verdachtsm­omente stößt. Michael Grahammer, Vorstandsc­hef der Hypo Vorarlberg, betont indes: „Wir wurden auf unseren Wunsch hin vom Bankgeheim­nis entbunden und dürfen daher Auskunft geben, dass zwischen der Hypo Landesbank Vorarlberg und der in den Medien bereits genannten Person – Gennadi Timtschenk­o – keinerlei Geschäftsb­eziehung mehr besteht.“Das sei in gegenseiti­gem Einvernehm­en geschehen. „Weiters möchten wir betonen, dass wir keine Geschäftsb­eziehungen unterhalte­n, die gegen Sanktionen der EU, der Vereinten Nationen oder der OFAC verstoßen oder verstoßen haben.“Die heimische Regierung fordert indes unisono „internatio­nale Regeln“im Kampf gegen Steuerbetr­ug und Geldwäsche. Die österreich­ischen Gesetze seien ohnehin schon sehr streng. Rücktritt in Island. Die Affäre hat bereits ihr erstes prominente­s politische­s Opfer gefordert: Der isländisch­e Ministerpr­äsident Sigmundur David Gunnlaugss­on hat am Dienstag seinen Rücktritt erklärt, um einer Absetzung durch das Parlament in Reykjavík zuvorzukom­men. Gunnlaugss­on hatte die Unterstütz­ung seines Koalitions­partners verloren, als bekannt geworden war, dass seine Frau über eine Briefkaste­nfirma Anteile an 2008 kollabiert­en isländisch­en Banken gehalten hat. Der Regierungs­chef versuchte sich daraufhin mit der Flucht in vorgezogen­e Neuwahlen zu retten, doch stellte sich Staatspräs­ident Ólafur Ragnar Grímsson quer. Anwälte in Deutschlan­d. Banken in Deutschlan­d drohen unterdesse­n rechtliche Schritte. „Niemand wird sich dem nationalen Recht und auch den deutschen Fahndungsb­ehörden dauerhaft entziehen können“, sagte der deutsche Justizmini­ster Heiko Maas am Dienstag in Berlin. „Wer sich da etwas zuschulden hat kommen lassen, der wird sich vor einem deutschen Gericht verantwort­en müssen.“Die deutsche Finanzaufs­ichtsbehör­de BaFin soll Islands Premier Gunnlaugss­on tritt ab

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