Innovation: Vom
Mit Technologie, die Franz Viehböck vor 25 Jahren erstmals im All testete, will sich das steirische Start-up Joysys auf dem Gesundheitsmarkt in Europa etablieren.
Vor 25 Jahren, beim ersten und bisher einzigen Raumflug eines Österreichers, trug Astronaut Franz Viehböck eine Sensorjacke, die Daten lieferte, wie sich die Schwerelosigkeit auf das vegetative Nervensystem und das Kreislaufsystem auswirkt. Viehböck erinnert sich: „Jeder Pulsschlag versetzt dem Körper einen leichten Schub – auf der Erde mit ihrer Schwerkraft spüren wir das nicht.“
Es war der erste Einsatz jener Technologie, die das Medizintechnik-Start-up Joysys nun weiterentwickelt. Zwischen 1991 und 2016 liegen sieben Generationen von Geräten, der Sensor, der heute im Einsatz ist, ist klein wie eine Kreditkarte. „Damit messen wir die Aktivitäten des autonomen Nervensystems mit höchster Genauigkeit aus dem Herzschlag. Diese Messergebnisse zeigen anhand wissenschaftlicher Auswertungsmethoden, wie es um die Gesundheit und Fitness eines Menschen bestellt ist“, erklärt Thomas Hassler, der das Unternehmen 2014 aus dem „Human Research Institute“heraus gegründet hat und Mitglied des steirischen HumantechnologieClusters ist. Das Messgerät ist einsetzbar im Gesundheitscoaching, in der betrieblichen Gesundheitsförderung, in der Rehabilitation (von Herz-KreislaufErkrankungen und Krebs) und in der Sportmedizin sowohl bei Freizeit- als auch Leistungssportlern. Ein Sensor für jedermann (in Verbindung etwa mit einer Sportuhr) und eine App sind Teil von Hasslers Zukunftsplänen.
Derzeit aber liegt der Fokus auf dem Gesundheitsexpertenmarkt. Bis 2020 will Joysys, das in Kärnten produziert, den europäischen Markt von der Steiermark aus bedienen. Für Investitionen in der Höhe von vier Millionen Euro laufen Gespräche mit Organisationen, Investoren und mit Crowdfunding-Plattformen.