Eine echte Laufmaschine
Am letzten Samstag wurde Robert Gruber Landesmeister über 10.000 Meter, tags darauf toller Fünfter beim Linz-Marathon. Am Sonntag wartet auf den 40-Jährigen nun der „Halbe“in Wien.
Wer wärmt sich für einen Marathon mit einem 10.000-Meter-Lauf auf ? Niemand!? Doch einer! Robert Gruber hat sich am letzten Samstag in Leoben den steirischen Landesmeistertitel über 10.000 Meter auf der Bahn gesichert. Der Salzburger, der mit steirischer Lizenz läuft (Kolland Topsport Asics Gaal), konnte dabei in 32:38,87 Minuten nur den Zweitplatzierten Hannes Meißel (33:32,74) nicht überrunden.
Tags darauf stand der 40-Jährige beim Marathon in Linz am Start und wurde trotz starker Magenprobleme nach 42,195 km in 2:28:21 Stunden Fünfter und damit bester Österreicher. „Die Titelverteidigung über 10.000 Meter war mir wichtig, aber auch der Marathon-Start. Er diente als Vorbereitung auf die MarathonStaatsmeisterschaft am 1. Mai in Salzburg“, erklärte Gruber. Das soll aber nicht heißen, dass der gelernte Tischler bis dahin auf Wettkämpfe verzichten wird. Schon am Sonntag will Gruber den „Halben“beim Wien-Marathon absolvieren. Sein Ziel dort: „Vielleicht kann ich wieder bester Österreicher sein.“
Beginn vor acht Jahren
Zum Laufsport kam Gruber erst im Alter von 32 Jahren. „Ich war bei einem Freund in Salzburg zu Besuch. Da las ich einer Zeitung zufällig von einer Veranstaltung. Ich habe mir Laufschuhe gekauft, ging an den Start und wurde Vierter.“Seither hat das Lauffieber den mehrfachen Staatsmeister nicht mehr losgelassen. So hat er allein im Vorjahr rund 4000 Kilometer heruntergespult. Mit dem Rad – Grubers zweite Leidenschaft – waren es stolze 18.000 Kilometer.
Eine riesige Herausforderung wartet auf die Laufmaschine im Herbst. „Am 8. Oktober steht in Tirol die österreichische TrailMarathonmeisterschaft auf dem Programm. Am 9. Oktober will ich aber auch beim Graz-Marathon an den Start gehen. Dort geht es ja um die Landesmeistertitel“, sagt Gruber, der es nach dem Telefonat mit der Kleinen Zeitung schon wieder eilig hatte. „Ich werde mich jetzt aufs Rad setzen und 200 Kilometer herunterstrampeln. In sieben bis acht Stunden bin ich wieder zurück“, meinte Gruber, der in Zukunft auch Ultraläufe nicht ausschließt. Wie er auf den Geschmack gekommen ist? Anfang Dezember hat er einen Trainingslauf über 100 Kilometer absolviert. Das war ein Erlebnis . . .