Gehaltvoll und differenziert auf allen Saiten
Sascha Goetzel und Markus Schirmer brillierten.
MITTWOCH, 6. APRIL 2016, SEITE 73 GRAZ. Eingebettet in orchestrale Raritäten von Mahler, Schreker, Schulhoff, Korngold und Krenek, stand im Mittelpunkt des „recreation“–Programms Beethovens C-Dur-Klavierkonzert. Alle Sforzati und alle dynamischen Schattierungen penibel auslotend, bot Markus Schirmer auf dem wunderbaren, in den Bässen auftrumpfenden Fazioli-Flügel eine pianistische Meisterleistung an Transparenz und Gestaltungskraft. Die im Fortissimo einsetzende Reprise im Allegro ging genauso unter die Haut wie der lustvoll-vitale Beginn des finalen Rondos.
All dies in idealer Partnerschaft mit dem „Großen Orchester recreation“. Ohrenfällig folgten die bestens disponierten Musiker der suggestiven Gestik von Maestro Sascha Goetzel. Als Chef der Istanbuler Borusan-Philharmonie führte der gebürtige Wiener diese bis zu den Salzburger Festspielen und den Londoner BBC–Proms.
Den Streichern wie Bläsern, dem Schlagwerk wie den Harfen von recreation schweißtreibende Differenzierungen abverlangend, entfachte er im Stefaniensaal ein wahres Feuerwerk, gestaltete den herausgestrichenen 2. Satz von Gustav Mahlers 1. Sinfonie genauso intensiv wie die abschließenden drei Johann-Strauß-Bearbeitungen von Erich Wolfgang Korngold (1953). Heftig akklamiert auch Erwin Schulhoffs „Waffentanz“aus dem Ballett „Ogelala“(1927).
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17. 4., 20.04 Uhr